08 Pattaya – Asien im Februar 2020

Das ist die Walking Street, aber die ist nicht mal einen Kilometer lang – im Beitrag kommen Seiten von Pattaya vor, die man nicht erwartet: die Wirtschaftsmetropole, , der Weinanbau, das eigentliche Wahrzeichen.
Royal Orchid, mit Urs und Maleerat im klassisch thailändischen Restaurant Thara Thong im Royal Orchid Hotel direkt am Chao Phraya mit Musik und Tanz aus verschiedenen Regionen Thailands. Mein Besuch von Pattaya fängt hier in Bangkok an. Und die Überraschung, das große Erstaunen kommt zum Schluss.
Teakholz, handgeschnitzt, sehr ähnlich wie die von Jim Thomson gesammelten Häuser. Und mit fairen Sitzen, es sieht original aus, aber man kann da ganz normal wie auf einer Bank sitzen. Für mein kaputtes Bein war das ein Glück.
Hervorragend ausgebildete Tänzerinnen und Instrumentalistinnen.
Dies ist ein Tanz aus dem Norden Thailands.
Hohe Qualität, nicht aufdringlich und alles zum Fotografieren vorbereitet.
Von Bangkok nach Pattaya. Wir fahren mit einem futuristisch anmutenden Rennboot vom Hotel über das offene Meer nach Pattaya.
Urs ist Historiker und schreibt im Berlin Story Verlag mit einer Koautorin ein Buch über den Salon Kitty in Berlin in der Giesebrechtstraße – als das Spionagebordell der Nazis. Urs hat für seine Filmfirma seit vielen Jahren Material gesammelt, inzwischen alles, was von Kitty tatsächlich an Quellen und Fotos erhalten war. Eigentlich, und deswegen ist er gerade in Bangkok, hat er in Thailand und darüber hinaus ein Café-Unternehmen aufgebaut, BonCafé, wie ich eine Packungen in meinem Hotelzimmer finde.
Wir mache mit dem Boot erst eine Bangkok Sightseeing Tour. Ob ich leicht seekrank werde, fragt Urs? Eigentlich nicht. Aber auf das, was dann kommt, war ich nicht gefasst.
Wir kommen allmählich zur Mündung des Chao Phraya ins offenen Meer.
Von Bangkok zum Meer zieht sich ein hochindustrialisiertes Gebiet.
Der Trimaran, also ein Katamaran mit drei Rümpfen, ist sagenhaft schnell. Unter den Segelbooten halten Trimarane so ziemlich alle Weltrekorde. Dieser Trimaran ist ein in Neuseeland entwickelter Prototyp, der dann nicht in Serie gegangen ist. Es gibt das Boot also nur einmal auf der Welt. Das Boot geht (später) ganz locker durch meterhohe Wellen. Ich ja nicht so, da ist ganz schön festklammern und entspannt dabei aussehen angesagt.
Ein kleiners Containerschiff, das bis nach Bangkok hineinfährt. Die wirklich großen werden etwa außerhalb entladen.
Hier kann man sich ganz gut vorstellen, wie es von Bangkok nach Pattaya ging. Gleichzeitig sieht man Ho Chi Minh City (Ost), südlich das Mekong Delta, Phnom Penh. Malaysia und Singapur sind etwas südlicher auf der (lila) Halbinsel links.
Schon vom Meer aus erkennt man, wie groß Pattaya ist. Wieder mal hatte ich eine falsche Vorstellung.
In diesen Condominiums/Eigentumswohnungen leben Einheimische, also die Bewohner Pattayas. Nur gelegentlich sind das Ferienwohnungen.
Dies sind Boote (rechts), mit denen die chinesischen Touristen zu großen Restaurantschiffen gebracht werden. Sie liegen still. Es ist der 22. Februar 2020. Pattay liegt fast wie ausgestorben, sagen die Einheimischen, weil die Chinesen wegen Corona nicht mehr kommen – lange vor dem Shutdown Pattayas im März. Dann wird es so sein wie in Deutschland: Alles dicht.
Die Marina. Gleich geht es an Land. Das Hochhaus ist eine (temporäre) Bauruine: zu hoch, zu dicht an anderen, dann einmal oder zweimal verkauft. Schade um solche Projekte.
Im Hotel: Ich bleibe auf dem Laufenden, wie es mit Corona weitergeht. Ich habe nur noch Malaysia, Singapur und Quatar vor mir …
Heute habe ich Ausgang, die Walking Street ansehen. Nach der Bootsfahrt würde ich lieber pennen. Aber ich weiß, dass mich in Berlin jeder fragt, wie es da in Pattaya abgeht – und kaum jemand, wie es im Stadtmuseum Bangkok war.
Vorher bin ich gewarnt worden: Du kommst da nicht heile raus. Alter weißer Mann, das typische Opfer. Die werden Dir alle am Hals hängen. Oder sonstwo.
Da sind aber ganz viele andere, die nur mal eben gucken wollen, oder wie die Holländerinnen hier „een kijkje nemen.“
Das ist die Zielgruppe, eine Horde Inder. Vorher hatte ich gelesen, dass ein indisches Unternehmen gerade eine ganze Mall in Pattaya gekauft hat, um sie zum Bordell umzubauen.
Oder der einsame Wolf – auch eher Zielgruppe. Mich nehmen die Damen gar nicht wahr. Die sind ja nicht blöd, die kennen ja ihre Kundschaft.
Musterung. Das könnte was werden.
Gekrallt.
Vor den großen Go Go Bars stehen Damen zum …, weiß nicht, zum schön aussehen.
Die jungen Damen machen alle einen müden Eindruck. Jeden Abend hier stehen. Eigentlich nur wie eine Art Litfaßsäule.
Geschafft. Morgen früh Schwimmen gehen. Darauf freue ich mich.
Ein schöner langer Pool. 1000 Meter vor dem Frühstück, das ist traumhaft.
Gegen Abend fahren wir in die andere Richtung.
Wo sind wir hier? Ein Bergsee, Weinberge, Chalets … unglaublich.
Ist das Italien? Ist das Südfrankreich? Vielleicht so eine Art südeuropäische Kolonie?
Ist das eine echte Ruine oder so wie bei Friedrich dem Großen hinter Sanssouci, der sich da eine Ruine hat bauen lassen?
Ich glaube, ich träume.
Beim Essen mit Peer und Wolfgang erzählt Urs, dass all diese wundervollen Schlösser und Herrenhäuser von Thais gebaut wurden, dass die Weinberge von Thai angelegt wurde, der Wein Jahr für Jahr besser wird. Ich merke das daran, dass der Weißwein dieses Weingut, in dem wir gerade bewirtet werden, ausverkauft ist. Es gibt aber einen hervorragenden roten Shiraz. Das ist sowieso besser für meinen Magen, der nach dem Döner gestern ganz schön geknurrt hatte.
So wird man in Thailand verwöhnt
Und der Reis als Grundlage für den Rotwein ist genau richtig.
Paradiesisch. Ich verstehe, warum Urs hier lebt.

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