Kurdistan 2006, Türkei und Nordirak, Erbil

Reise nach Kurdistan: Sonnabend, 11. bis Sonnabend, 18. November 2006

Die Fahne Kurdistans ist identisch mit der von NRW, nur daß die Kurden in der Mitte noch eine Sonne haben. Bei Staatsbesuchen aus NRW in Istanbul durfte deswegen die NRW-Fahne nicht gehißt werden. Sonnabend, 11. November 2006 Nach Diyarbakir ans andere Ende der Türkei, 1982 Kilometer von Istanbul entfernt, will ich, weil hier 52 kurdische Bürgermeister vor Gericht stehen, die sich in einem offenen Brief an den dänischen Ministerpräsidenten gewandt hatten, er möge den kurdischen Satellitenfernsehsender weiter laufen lassen. Davon ist aber in der Stadt, 325 Kilometer vor der irakischen Grenze, nichts zu sehen oder zu spüren.

Diyarbakir ist ganz neu, wächst schnelle und ist inoffiziell die Hauptstadt des türkischen teils Kurdistans. Blick vom Hotel Dedeman auf einen Park.

Mehrstöckige Wohnhäuser mitten in der Stadt, alles sieht nach überlegter Stadtplanung aus.

Für ein Unternehmen, das Verkablung anbietet oder Kabel unter die Erde bringt, wäre hier ein ganz umfangreiches Betätigungsfeld gegeben. Eine riesig, sehr hohe historische Stadtmauer, guterhalten, umgibt den Stadtkern. Wenige Viertel machen einen alten Eindruck, die Gassen sind eng, aber die Häuser sehen nur alt aus, sind meist aus Beton im Stil eines Basars.

Die Stadtmauer, nachts beleuchtet, prächtig restauriert. Um Mitternacht komme ich aus Istanbul an, es ist ja nichts Unbekanntes, irgendwie wirkt es wie Kreuzberg ohne die Bausubstanz der Gründerzeit. Von einem Internetcafé aus beantworte ich Mails, wir fassen Ersatzveranstaltungen für die Lange Nacht der Museen ins Auge, die ausfallen soll. In einem hell beleuchteten Restaurant gibt es Suppe. Weiß gedeckte Tisch und eine Glasplatte darauf. Erst kommt türkisches Brot „Baguette“, dann Salat, viel Blattpetersilie und Peperoni sowie Tomaten mit Zitrone, dann eine würzige Suppe aus Kichererbsen, anschließend Tschai, alles zusammen ein Euro. Bier im Hotel und in Restaurants kostet so um die drei Euro. Beim Rausgehen bekommt man aus einer Flasche einen Spritzer Zitronenwasser in die Hand. In einer Seitenstraße wird eine illegale Basarzeile abgerissen. Baufahrzeuge machen die Buden nieder und daneben stehen einige Honoratioren in Anzügen, die die Aktion überwachen.

Diskussionen über Ladenöffnungszeiten scheinen hier nicht vorzukommen, es ist ein Uhr morgens

Am Sonntagmorgen findet eine Reihenuntersuchung von Augen statt. Näheres konnte ich nicht rausfinden, weil das nur auf türkisch möglich gewesen wäre.

In der Moschee (vielleicht auch christliche Kirche, es sah aus wie in Klosterhof) führt und erklärt eine junge Frau.

So sieht der Hof aus, kann mir jemand sagen, um was es sich handelt?

Mit Hasam Yildiz unterhielt ich mich von Ladeninhaber zu Ladeninhaber über die geschäftliche Lage, über die Amerikaner bei ihm und bei uns, schließlich auch über einen schönen Picknickteppich, den ich gern hätte, außen herum Teppich, innen Kelim (gewebt, nicht geknüpft). Diyarbakir hatte ich mir ganz anders vorgestellt. In meinem APA-Guide Türkei aus Anfang der neunziger Jahre ist eine Stadtmauer zu sehen, die ganz von Natur umgeben ist, von Feldern und Grün. Heute ist da Stadt. Klassisch hieß die Stadt Amidiya, wurde 297 n. Chr. von Rom annektiert und war wesentlicher Bestandteil der Verteidigungslinie zwischen dem Römischen Reich und dem Reich der Parther/Sassaniden in Persien. Die Perser wurden damals von den Türken unterstützt (erfolglose Belagerung 359), die so erstmals nach Anatolien kamen. Mit der ersten großen Expansion des Islam wurde die Stadt 639 von Kalid Ibn Walid eingenommen. Heute ist sie die kurdischste aller Städte. Im August 1988 flüchteten rund 15 000 Kurden aus dem Irak vor den Giftgasangriffen nach Diyarbakir und wurden in Zeltlagern untergebracht. Bis zu meiner Abfahrt wußte ich nicht, wie ich reise. Von kompliziert zu einfach hatte sich die Reiseplanung entwickelt, schließlich habe ich nur einen Flug nach Istanbul gebucht. Von dort hätte ich mit dem Bus fahren können oder mit dem Flieger nach Diyarbakir (Betonung auf dem ersten a) oder, aber erst am Montag, direkt nach Erbil. Ich war zu erschöpft, um Busbahnhof zu fahren und habe den nächsten Flug genommen. Der Anfang meiner Reisen aus der Erschöpfung heraus sowie Reisevorbereitung im letzten Moment führen immer zu einem Zustand am Rande des Koma zwischen dauernd einschlafen, lesen, aber immer absolut genau aufpassen müssen, daß ich nichts verliere, fallenlasse, übersehe. Was mich vorher nervös gemacht hat, war der vierseitige Artikel im Börsenblatt über mich, der sich liest wie ein Nachruf und die so herzlichen Verabschiedungen, wie ich sie von Familie, Freunden und Mitarbeitern noch nie erlebt hatte, die sich alle wünschten, daß ich heile zurückkomme. Ob ich die Lage doch falsch einschätze? Sonntag, 12. November 2006 Ich bin kein Exot in der Stadt, als sie sie mir morgens ansehe. Die Menschen sehen mich, starren mich aber nicht an. Kinder kommen, fragen aus Routine nach „Money, Money“, sind nicht aufdringlich. Wenn Kinder kommen und reden, wenn sie aufhören Fußball zu spielen, bildet sich auch in abgelegenen Teilen der Stadt nicht nach wenigen Minuten eine Massenansammlung, die ich nicht mehr loswerde.

In den Altstadtgassen spielen Jungen und Mädchen Fußball. Sie reden kurz mit mir, fragen nicht nach Geld und lassen mich dann meiner Wege gehen. Wie bei meinen Besuchen in Istanbul und an der touristischen Südküste habe ich den Eindruck, daß es gar kein Problem wäre, die Türkei in die EU aufzunehmen. Türkisch ist es ja nicht. „Hier kurdisch“, sagt der Taxifahrer am Busbahnhof. Leider geht es mit der Verständigung nicht weiter. Ich wüßte gern, was aktuell mit Öcalan ist, weil ich ihn heute morgen auf dem Titel einer Zeitung gesehen habe. Englisch geht aber nicht. „Amerika: Bush. Kurdistan: Öcalan.“ Ja, das wußte ich auch.

Öcalan in der Zeitung und ich verstehe nicht, worum es gehen könnte. Ihm, der kein kurdisch spricht, geht es so ganz gut, er lebt auf einer (Gefängnis-) Insel und kann Besuch empfangen.

Knusprige Sesamkringel am Sonntagmorgen

In den Park kommt ein junger Mann mit seinen Studienunterlagen und lernt, Sonntag neun Uhr. Die einzigen, die englisch sprechen, sind junge Frauen, selbst bei Kindern ist es schon so. Sie überholen die jungen Männer auch hier. Für die Aufnahme in die EU spricht, daß sich dieses Land im Aufbruch befindet, wo man auch am Sonntagmorgen den Eindruck hat, es geht vorwärts. Diyarbakir war viele Jahre Sperrgebiet. Nach Silopi kam man nur mit Spezialgenehmigung. Alles ist neu, erst in den letzten Jahren der Ruhe aufgebaut, seitdem das türkische Militär und der Repressionsapparat (weitgehend? sichtbar? oberflächlich?) zurückgezogen wurden.

Das Siedlungsgebiet der Kurden, die keine Araber sind, vielleicht aus dem Iran kommen könnten, erstreckt sich von der Türkei und Syrien über den Irak bis nach Persien, also den Iran. Einen kurdischen Staat hat es noch nicht gegeben.

Öl gibt es reichlich, und wo Öl ist, sind auch die Amerikaner nicht weit. In irakisch Kurdistan wurden in den vergangenen Monaten erneut große Ölvorkommen prosperiert.

Man könnte den Besuch auch eher klassisch ausrichten und das alte Mesopotamien besichtigen, das Zweistromland. Ich bin in den wenigen Tagen nicht dazu gekommen.

Meine Reiseroute. Mit dem Flieger über Istanbul nach Diyarbakir, dann mit Bus und Taxi in den Irak. Ganz unten in diesem Bericht steht, wie man das mit einem einfachen Paß praktisch und für nur 179 Euro schafft.

Arbil, die Hauptstadt irakisch Kurdistans und Mosul, wo die „irren Araber“ Chaos verbreiten, liegen dicht zusammen und sind völlig unterschiedliche Welt. Kurdische Grenzkontrollen und der Geheimdienst sorgen dafür, daß Kurdistan clean bleibt. Von der Kriminalität türkischer junger Männer in Kreuzberg ist hier nichts zu merken. In Kreuzberg erlebe ich die Aggressionen, Unverschämtheiten, kriminellen Aktivitäten täglich. Wo sind in Deutschland die Leute, die sich hier in Diyarbakir ganz offensichtlich um Stadtentwicklung kümmern? Bei allen unseren planerischen, bürgerlichen Aktivitäten in Kreuzberg sind die Türken (einschließlich Kurden?) nicht zu aktivieren. Ich fahre in das Gebiet, das in Deutschland unter dem Begriff „Flugverbotszone“ bekannt ist. Dort wurden vor dem aktuellen Irakkrieg immer wieder irakische Flugzeuge von den amerikanisch-britischen Truppen abgeschossen oder umgekehrt versuchten die Iraker, die Amerikaner abzuschießen. Die Flugverbotszone war keine Einrichtung der UN, sondern eine amerikanisch-britische. Damit wurde Südkurdistan, der Norden Iraks, geschützt, in eine Sonderstellung gebracht. Wenn ich hier in Diyarbakir sage, ich will nach Erbil, ist das ganz normal. Am Flughafen hoffen die Taxifahrer sofort auf eine gute Fahrt an die irakische Grenze (100 Dollar). Man sieht mir genau an, was ich will. Ich will aber reisen, nicht Taxi fahren. Der Bus nach Silopi (sprich etwa Sloopy) am Busbahnhof von Diyarbakir ist um 12 Uhr ausverkauft, ich muß drei Stunden auf den Bus um 15 Uhr warten. Dadurch ist es auf der Fahrt leider schon überwiegend dunkel. Am Busbahnhof ist Sonntagsstimmung. Mehr Männer in Anzügen, die Frauen tragen teils Kopftuch, teils nicht. Ganz unterschiedlich und ohne besondere Betonung. Aufgebrezelte Türkinnen wie in Kreuzberg gibt es natürlich nicht. In Istanbul in der Art auch nicht. Ob ich hier am Busbahnhof ein Internet habe, fragen die Männer, die mit immer Mal über die Schulter gucken kommen, bevor sie sich kurz in die Büsche am Rande des Busparkplatzes schlagen.

Junge Frauen lesen beim Warten auf den Buch. Alle Busse sind neu, bequem, man kann große Strecken damit fahren und wird gut und freundlich versorgt. Internetcafés gibt es in jeder kleinen Stadt, auch später in der Grenzstadt Silopi.

Bohnensuppe und Gemüse und Reis und Wasser und Tee alles für einen Euro mit Blick auf die abfahrbereiten Busse und das bunte Treiben auf dem Busbahnhof. Ich mußte drei Stunden warten, weil der vorige Bus ausgebucht war, nichts zu machen.

Die Busse sind komfortabel, modern, meist deutsch. Auf der Fahrt (10 Euro) gibt es Kaffee oder Tee, Wasser, manchmal Salztangen, manchmal Plätzchen gratis von einem Busbegleiter. Man kann auch größere Strecken gut mit dem Bus fahren. Die Sitze sind nicht so eng wie im Flugzeug. Der Bus hält immer mal wieder. Es geht erst durch schroffe Felsen, so könnte das wilde Kurdistan Karl Mays aussehen, so sieht es aber auch in irakisch-Kurdistan Richtung iranischer Grenze aus, wo der Roman von Karl May angesiedelt ist. Baumwollfelder, Oliven, Schafe, Rinder, Wein, Wasserläufe aus den hohen Bergen. Mir fällt erst auf, daß keiner im Bus telefoniert, nachdem ich angerufen wurde und mich ein Fahrgast darauf hinweist, man müsse das Handy ausstellen, weil sonst die Buselektronik gefährdet sei. Mardi in den Bergen ist eine weitere uralte Stadt. In der Nähe leben syrische Christen, die wiederum in Kurdistan mehrere Schulen haben, in denen assyrisch gesprochen und gelehrt wird. Ommer wider fällt mir auf, wie freundlich und nicht aufdringlich die Menschen sind, so ganz anders als beispielsweise in Tunesien oder Ägypten, wo einen die Händler nicht in Ruhe lassen.

Bauwollfelder und kleine Dörfer in einer fruchtbaren Landschaft im Tal des Tigris, der die Grenze zu Syrien bildet. Im Hintergrund die hohen Berge sind türkisch. Frauen ernten die Baumwolle mit der hand. Es gibt Traktoren und Eselskarren.

Eine Raststätte. Das Handy geht überall und bis in das letzte Dorf gibt es Fernsehschüsseln. Efes- Ber kennt man ja aus Kreuzberg, dazu gibt es Fleischspieß. Am Tag meiner Abreise schreibt Rainer Hermann in der FAZ vom Samstag, 11. November 2006, unter dem Thema „Abu Simbel in Anatolien“, daß Ministerpräsident Erdogan im September den Grundstein für den letzten großen Staudamm in Anatolien im Dorf Ilisu gelegt hat, 50 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, der in sieben Jahren gefüllt sein soll und so groß sein wird wie der Gardasee. Es geht dann ausführlich (und sehr gut, wie immer in den Berichten von Hermann) um die ökologischen Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Zerstörung des antiken Dorfs mit spektakulärer Kulisse (mehrer Spielfilme dort gedreht) Hasankeyf am Tigris, über den Widerstand der Region und internationaler Organisationen. Die Engländer hatten vor Jahren ihre Kreditzusage zurückgezogen, jetzt finanzieren Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der Strom soll in die Metropolen im Westen der Türkei geliefert werden. 50 000 bis 80 000 Menschen werden umgesiedelt. Bei der Erzeugung von Spitzenstrom entstehe eine Flutwelle von sieben Metern. Bei einer Stauhöhe von 135 Metern beträgt die Wassertemperatur vier Grad. Die Flutwelle grabe das Flußbette tiefer, und damit sinke in der gesamten Region der Grundwasserspiegel.

Hier kommt der neue Staudamm hin, wie das nächste Foto bißchen weniger gut aus der FAZ abfotografiert. Herzlichen Dank.

Ein schönes Dorf geht unter, und es gibt heftigen Widerstand, der wahrscheinlich nichts mehr aufhalten kann, weil die Finanzierung, zu gutem Teil aus Deutschland, steht. Viele große Stausee, dieser so groß wie der Gardasee, graben irakisch Kurdistan das Wasser ab und liefern Strom in die türkischen Metropolen im Westen des Landes.

Ein Aspekt kommt in diesem Beitrag Hermanns über die Türkei nicht vor, daß nämlich die 22 Stauseen Ostanatoliens das Wasser von Euphrat und Tigris nicht nach Kurdistan weiterleiten. Wenn man in Kurdistan über Brücken fährt, fragt man sich zunächst, ob die so breit sind wegen des Schmelzwassers im Frühjahr. Wie zwischen Israel und den Nachbarn ist Kampf ums Wasser lange entbrannt. In Kurdistan wird man über die deutsche Finanzierung dieser Projekte nicht erbaut sein. Ich habe die Staudämme nicht gesehen, weil die vierspurig, manchmal fast wie eine Autobahn ausgebaute Straße entlang der syrischen Grenze führt. Man kann Syrien lange sehen, die türkische Grenzüberwachung aus Hochständen. Der Boden im breiten Tal des Tigris, begrenzt von hohen Bergen auf türkischer Seite, ist dunkelbraun und fruchtbar. Baumwolle wird angebaut und gepflückt von Kolonnen türkischer Frauen. Es gibt Traktoren, Eselskarren, kleine Dörfer in der Eben oder an den Berghängen. Die Schüler (auf der Rückfahrt gesehen) laufen große Strecken zu ihren Dörfern zurück. Montag, 13. November 2006 Was wird mich erwarten bei der Fahrt über die Grenze? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Es ist eine echte Grenzüberschreitung. Reisen, um sich selbst kennenzulernen, so was steht ja immer in Reiseführern. Ist die Grenze für alle auf? Bei schwierigen Grenzen hat man ja zuerst die DDR im Kopf. Auf der Hut sein. Nichts falsch machen. Auf keinen Fall lachen. Grinsen führt zur sofortigen Ausweisung. „Gänn se mol den gofferraum …“ Wie sind die Grenzer hier drauf? Wie ist das Verhältnis zwischen denen auf türkischer und auf kurdischer Seite? Wie wird das Prozedere sein?

Silopi, die Stadt an der Grenze zwischen der Türkei und irakisch Kurdistan, war viele Jahre Sperrgebiet. Man kam nur mit Sonderausweis rein. Erst seitdem die PKK mehr oder weniger geschlagen ist, hat sich die Situation geändert. Hier leben Menschen, die vom Handel über die Grenze, so oder so, etwas haben.

Der Zustand dieser Grenzbrücke zwischen beiden Ländern symbolisiert den Stand der gegensitigen Beziehungen: Schlaglöcher, Untiefen, Brücken. Wie abgemacht kommt um acht Uhr jemand ins Hotel, „Brother Siggi?“ Yes. „Passport!“ Da war der Paß weg mit jemandem, den ich noch nie gesehen habe. Nach einigen Minuten kommt er zurück und hat Kopien vom Paß gemacht. Kein Tee morgens, keine Möglichkeit, einen Tee zu trinken, weil ich nicht weiß, wie es weitergeht. Nach einigen Minuten kommt er zurück, bedeutet mir mitzukommen und bringt mich an die nächste Straßenecke, wo sich der Chef des Taxiunternehmens auf englisch vorstellt, von dem ich bereits weiß und mit dem ich in Kontakt treten sollte. Englisch gibt es sonst hier nicht, können nur ganz wenige. Siggi hatte diesen Mann 1991 kennengelernt, als er den ersten Hilfskonvoi von Caritas nach irakisch Kurdistan brachte und dann ein Jahr auf irakischer Seite in Zakho lebte (eiskalt, Keronsinöfen aber keine Kerosin). Damals war türkisch Kurdistan Sperrgebiet. Die Amerikaner operieren und operierten von Diyarbakir aus. Das Taxi jedenfalls bringt mich die 15 Kilometer in ein paar Minuten zur Grenze. Was ist tatsächlich die Grenze? Wir werden an mehreren Checkpoints durchgewunken, steigen dann aus, Paß vorzeigen, einen Zettel ausfüllen, kurz danach noch mal aussteigen, Paß zeigen. War das jetzt schon die kurdische Paßkontrolle? Es gibt einen Stempel, den richtigen Ausreisestempel. Dann geht es über eine Brücke, in Zustand nach Krieg, wie zerbombt, und auf der kurdischen Seite müssen wir wieder raus, diesmal den Paß abgeben und in einem kleinen Wartesaal Platz nehmen. Kaum sitzen wir, kommt jemand mit Tee. Alle wartenden erhalten ein Glas Tee. Die Abfertigung geht auch ziemlich schnell, vielleicht fünf Minuten. Wir fahren noch tanken, weil der Sprit hier kaum was kostet (aber mit Wasser und gelegentlich Schmutz versetzt ist oder Diesel, so daß Motoren kaputt gehen und man besser einen unempfindlicheren Diesel fährt).

Zakho, die Grenzstadt auf irakischer, kurdischer Seite. Die bäume rund um die Stadt wurden von Saddams Leuten abgeholzt, um die Lebensbedingen auszulöschen.

Alles neu, alles groß und schnell wachsend. Am Ende der Reise werden wir ein herrliches Mahl in einem Restaurant auf einem berg über der Stadt einnehmen.

Tankstelle aus Kanistern. Das ist preiswert, wie meist geklaut oder irgendwie abgezweigt, aber viele Motoren halten die Zusätze von Wasser oder Diesel nicht so gut aus.

Dann geht es weiter, aber nicht richtig, weil ich hier in den nächsten Wagen um gesetzt werde, in den BMW nach Arbil (oder Erbil, ERL als Flughafencode, das ist die gleiche Stadt, wegen der Transkription anders geschrieben. Ärbil wäre richtig, vielleicht). 50 Euro erhält der, der mich zur Grenze brachte, das ist bißchen (sehr) viel (richtig wäre 25 Dollar bis Zakho), 70 Euro der, der mich weiterfährt. Busse gibt es nicht, geht nur mit Taxi oder abgeholt werden. Da aber alles ganz gut organisiert ist und der Fahrer auf irakisch-kurdischer Seite genau instruiert ist und mich bis in Siggis Büro bringen soll, bin ich so sehr zufrieden. Vorher fotografieren wir beide ein Denkmal von Barzani senior, dem Freiheitskämpfer und Vater des heutigen Präsidenten.

Pause in den Bergen, im wilden Kurdistan, bevor es in die Ebene Richtung Mosul und Arbil geht. Mahammad hat die Kinder, einen BMW und eine ganz neue Sony-Digitalkamera. Im Laden weise ich immer wieder darauf hin, wie wichtig es ist. ein Familienalbum mit auf die Reise oder zum Au-pair-Aufenthalt zu nehmen. Und ich selbst habe nicht daran gedacht.

Der Fahrer ist super, er zeigt mir, was in deutscher BMW bringt, er kann mit einer Hand telefonieren, gleichzeitig rauchen (nach mehrfacher Nachfrage, ob mich das stört), gleichzeitig einem Geisterfahrer ausweichen, nämlich einem Eselskarren, der auf der Überholspur der Autobahn nach einer hügeligen Kurve auftaucht, die Kassette wechseln und auf dem kleinen Bildschirm der Sony-Digitalkamera zeigen und erklären, wo und wie die Familienfeiern und alle Hochzeitender vergangenen Jahre stattfinden und wie er mit seiner Frau auf einer Kirmes Autoscooter fuhr. Ich komme mir mehr vor wie auf einer Achterbahn und hoffe, daß Allah mit uns sein möge. Nach wenigen Stunden sind wir kurz vor Mosul. Hier lang (Mosul) oder da lang (eine kleine Seitenstraße), fragt Mahammad. Tja, ich weiß ja nicht, was ich so aus Mosul im Fernsehen gesehen habe …? Nimmt er mich auf die Schippe? Ja offensichtlich, kleines Späßchen, wir biegen ab und lassen die „irren Araber“ unter sich. Acht Uhr war Abfahrt, neun Uhr an der Grenze, elf Uhr Pause im Gebirge, 13.30 Uhr vor dem German Business Centre mit zwei Wachen mit Kalaschnikows davor. Das hängt aber nicht mit der allgemeinen Sicherheitslage zusammen. Man kann sich in Erbil ohne irgendwelche Probleme ganz frei und ohne jegliche Sorge bewegen. Viele scheinbar Abtrünnige wurden von Saddam umgebracht, nicht heimlich, wie in anderen Regimes, sondern ganz offen und zur Abschreckung. Überlebt hatte auch Ali Hassan Majid, ein Cousin Husseins, der Verteidigungsminister war und in ähnlichen Positionen, der sich mit dem Giftgaseinsatz gegen die Kurden hervorgetan hatte.

German Business Centre ganz in der Nähe des Flughafens, gut erreichbar, der Standort mehrerer deutscher Unternehmen.

Wachen gibt es nur an wenigen Orten. Die Sicherheitslage ist sonst hervorragend. man kann sich in Kurdistan ohne jegliche Gefahr und ohne Waffen bewegen. Hier geht es um den Schutz von Siggi.

Siggi Martsch, in Kurdistan Siggi Barzani, da er vom Chef des Landes in die Familie aufgenommen wurde. Siggi arbeitete seit 1991 für Kurdistan, immer wieder stark gefährdet.

Horst arbeitet mit seinem Vater zusammen. Beide waren in vielen Ländern, die man mehr so aus dem Fernsehen kennt, in Afghanistan, auf dem Balkan, im damals militärisch besetzten Kurdistan der Türkei

Baran, der in Deutschland studiert und gelebt hat, ergriff die Chance, beim Aufbau des Landes dabeizusein. Er leitet Projekte und regelt für die Firma vieles im Land.

Super Rührei, immer Tee fertig, kann jede Zeichensprache der Welt und erkennt gleich, wer hungrig sein könnte.

Siggi Martsch Barzani, sprunghafte Stichworte Siggi kennt Barzani seit 1971. Siggi war zehn Jahre im Landtag in Nordrhein-Westfalen und kam als Parlamentarier in engeren Kontakt mit Kurden und Kurdistan. Er hat Flüchtlingslager im Norden aufgebaut, über ein Jahr in Zakho an der irakisch türkischen Grenze gelebt und für Caritas 1991 ein Flüchtlingslager aufgebaut, als am 15. Juli 1991 sämtliche Organisationen den Irak verließen. Er ließe eine Pontobrücke aus Resten alten Materials bauen, um die Versorgungslage zu verbessern. Bei Basran wurden 8 000 Menschen von Saddams Leuten umgebracht, er baute Häuser für die Witwen. Er wurde vom israelischen Mossad in Athen entführt, ziemlich zur gleichen Zeit, als ich vom britischen SAS entführt wurde. Und in beiden Fällen waren unsere Frauen mit dem ersten Kind schwanger, kurz vor der Geburt. Er hat für unterschiedliche Organisationen in vielen Ländern gearbeitet, auch auf dem Balkan. Ganz früher war er bei der Bundeswehr, wo er eine Scharfschützenausbildung gemacht hat. Davor war er im Verband der Kriegsdienstverweigerer, wo wir zusammengearbeitet haben. Ich hatte damals in dem Verein mit 10.000 Mitgliedern und 100 Gruppen die Ortsgruppe Bochum gegründet, so kam Siggi dazu. Vorher war ich im Bundesvorstand des Verbandes sowie Bundesgeschäftführer, bis er von der DKP putschartig übernommen wurde. Wir haben in Bochum viele Projekte zusammen gemacht. Siggi kam als Drucker über die Vermittlung von Dagmar zum VK in die Zentrale nach Kassel. Mit Dagmar hatte er in Bochum in Lehrlingsgruppen zusammengearbeitet und mit anderen an einem Hörspiele gearbeitet mit Frank Göhre, dem Krimi Autoren und ehemaligen Buchhändler. Weihnachten 1997 war er drei Wochen mit seiner Frau bei Arafat und sie besuchten dessen Familie und viele Projekte. Wie Siggi von Karatschi über den Cyberpaß nach Kabul kam, weiß ich nicht mehr. Staat und Gesellschaft Ich kann mir nicht vorstellen, daß die eine Gesellschaft, die ihre Bürger nicht an der Macht beteiligt, erfolgreiche sein kann. Der Zusammenhang zwischen persönlicher Initiative sowie Partizipation und tatsächlicher Beteiligung, nicht als rhetorische Floskel, ist ja offensichtlich. Wenn es im Land keinen echten Wettbewerb gibt, wie soll er dann außerhalb funktionieren? Wie sieht das jetzt meinem kurzen Eindruck nach in Kurdistan aus? Kurdistan ist ein quasi-Staat, unabhängig verwaltet, nicht von Bagdad aus. An der Grenze bekommt man einen Stempel in den Paß auf dem steht Republic of Iraq – Kurdistan Region. Einmal Enter, später Exit, das war es. Wenn man länger als zehn Tage bleiben will muß man sich irgendwo melden. Der Stempel kostet nichts, ich habe ihn ganz unproblematisch erhalten. Im türkischen Reisebüro in Kreuzberg bekam ich die Auskunft, daß es in Arbil keinen Flughafen gibt, keine Flüge hingehen und man nicht in das Land könne (zwei Reisebüros). Im persischen Reisebüro in Charlottenburg bekam ich die Auskunft, daß ich einen Flug über Teheran nach Arbil nur buchen könne, wenn ich vorher ein irakisches Visum vorlege. Der Staat existiert und wir offensichtlich ganz gut verwaltete, denn es ist absolut ruhig, ich habe keine irgendwie bedrohliche Situation erlebt oder sie mir aufgrund der Umstände vorstellen können. Zuletzt Anfang 2005 haben zwei arabische Geistliche Selbstmordattentate verübt. Der Geheimdienst wird aber immer besser, seitdem ist nichts passiert. Es wird überall gebaut, investiert, die Straßen sind neu, man sieht, daß ganze Siedlungen neu aus dem Boden schließen, teils einfach, teils sehr gehoben. Die Gesellschaft beruht auf Stammeszugehörigkeit, es gab ja eigentlich nie einen kurdischen Staat. Rechtssicherheit und Transparenz scheinen zuzunehmen, wenn auch nicht so, wie wir es uns idealerweise (auch für Deutschland) vorstellen. Ich hatte nicht den Eindruck, daß es in Kurdistan eine starke Kontrolle über die Gesellschaft gibt wie in autoritären Systemen. Das gilt nicht für den Geheimdienst, der den Terror vor der Tür halten muß. Und der ist in unmittelbarer Nähe, in Mosul. Wir haben immer einen Bogen von etwa zwanzig Kilometern um die Stadt gemacht, um die „irren Araber“. Dass die Gesellschaft mehr als nur oberflächlich renoviert wird, könnte durch die vielen Kurden unterstützt werden, die lange im Ausland waren, in Europa oder Amerika. Kurdistan ist bei uns bekannt als Flugverbotszone. Von 1991 an war der irakischen Armee auf Grundlage einer UN-Resolution von den Amerikanern verboten worden, Kurdistan mit dem Flugzeug zu überfliegen. Die Iraker jagten die Menschen mit Helikoptern. Seitdem ist Kurdistan immer mehr zum selbständigen Staatsgebilde geworden. Über vier Jahre hat es einen militärischen Kampf zwischen PUK, Patriotische Union Kurdistans, und KDP, Demokratische Partei Kurdistans, gegeben, der 1998 eingestellt wurde. Bei den Wahlen 2005 kandidierten die Parteien auf gemeinsamer Liste. Die Rivalitäten um die Macht sitzen aber noch tief. Kurdistan schwimmt auf Öl. 19 Prozent der Öleinnahme des Irak gehen an Kurdistan, das ist ein Verteilerschlüssel auf nationaler Ebene. Kurdistan hat rund 30 Prozent der Ölreserven des Irak. Zwei neue, große Ölfelder wurden in den vergangenen 15 Monaten gefunden, noch nicht erschlossen. Käme Kirkuk zu Kurdistan, wäre der Anteil noch höher. Kirkuk wurde während des Angriffs der Amerikaner, die vom Süden kamen um Saddam zu stürzten, von den Kurden alleine eingenommen, dann wieder abgegeben. Der Bevölkerungsstruktur nach, so die Kurden, spricht alles dafür, Kirkuk zu Kurdistan zu schlagen. Dann wären die wirtschaftlichen Aussichten Kurdistans noch berauschender. Es gibt Länder auf dieser Welt, in denen es kein Roaming gibt. Da geht dann das Handy auf einmal nicht mehr. Ohne lokale SIM-Karte ist man verloren. Mit der lokalen Karte, die ich dann habe, kann ich in die ganze Welt und innerhalb von diesem Teil von Kurdistan telefonieren, aber nicht in den anderen, von der PUK beherrschten. Festnetz gibt es kaum, die Mobilfunkgesellschaft gehört einem Verwandten Barazanis, deren Zentrale befindet sich auf dem Regierungshügel. Im Irak gab es keine Oppositionspolitik (mehr), die Befreiung kam von außen. Anders in Kurdistan. Viele Jahre standen die Kurden und deren Soldaten, die Peshmerga, im Kampf gegen das Saddam Regime. Unter internationalem Schutz ist der Staat faktisch autonom. Im Irak hatten 20 Prozent Sunniten um Saddam 80 Prozent Schiiten unerdrückt. Bei einem Teil der Auseinandersetzungen heute geht es um Abrechnung, um Rache. Das dürfte aber inzwischen gelaufen sein. Die Schiiten werden unterstützt aus Saudi Arabien (jeweils aus, nicht von), aus dem Iran und abgeschwächt aus Syrien. Dabei geht es um die Macht im Staat, wo die aber nicht zu erreichen ist auch um Destabilisierung. Volker Perthes, der auch vor einiger Zeit bei Siggi war, vertritt die These, daß die Auflösung der irakischen Arme ein Kardinalfehler der Amerikaner war, weil dadurch die Stütze von Staat und Verwaltung weg war. Die Soldaten wurden entlassen, gedemütigt, hatten keine Arbeit, ließen Waffen und mindesten Millionenbeträge mitgehen, schlossen sich schließlich Milizen an oder, noch schlimmer, infiltrierten Armee und Polizei. Im Süden gab es wiederholt Gefechte zwischen Amerikanern und regulären irakischen Truppen, die Amerikaner beschossen hatten, die sich dann in die Kaserne zurückzogen und dort von den Amerikanern plattgemacht wurden. Wäre die Teilung des Landes in drei Teile eine Lösung? Für Kurdistan sicher, will dann Ruhe einkehren würde und die Entwicklung sich weiter entfalten könnte. Für den schiitischen Süden möglicherweise auch. Aber es würde im mittleren Teil um Bagdad keine Ruhe einkehren. Diesen Teil zu Syrien oder zum Iran?

Blicke auf die Stadt, auf ein bürgerliches, christliches Viertel.

Immer noch werden an Checkpoints in den Wohnbezirken die Straßen zusätzlich kontrolliert. So kommt es, daß die letzten beiden Anschläge im Anfang 2005 stattfanden, parallel ausgeführt von moslemischen Geistlichen. Abends im Sheraton mit Siggi und seinem Sohn Horst (27) Essen. Das ist der gesellschaftliche Treffpunkt, da sind die Expatriots aller Länder versammelt. Es gibt da meist ein Buffet und Fisch wird gegrillt und auf der Karte gibt es die üblichen Vorspeis und Speisen des Orients. Ich esse ja immer gern Homos, ist aber hier nicht so würzig. Wir treffen Deutsche und viele andere, die von einer Industriemesse in Sulaymaniyah (wo die Partei PUK unter Jalal Talabani stärker ist, in Erbil die KTP unter Massoud Barzani, jetzt Regierungschef) kommen, der anderen großen kurdischen Stadt. Wir treffen auch zwei Iranerinnen, Fariba und Pantea, die uns später weiter begegnen werden. Horst arbeitet seit vielen Jahren mit seinem Vater zusammen, ist Organisator, Fahrer, Allzweck-Reparateur mit einem ebenso phänomenalen Gedächtnis für Namen und Situationen wie sein Vater.

Dienstag, 14. November 2006

Mein Bodyguard beim Gang über den Basar. Dass er mir nicht nur die Stadt zeigen soll, sondern auch auf mich aufpaßt, merke ich erst später.

Eine Moschee, es gibt unendlich viele, da Arbil möglicherweise die älteste Stadt der Welt ist.

Gewürze. Und wenn man hier in die Kellergewölbe unter dem Basar geht, kann man Geld tauschen. Millionen werden täglich hier getauscht. Als ich nur ein paar Dinar haben wollte, sah mich der Geldwechsler bißchen komisch an.

Transporteinheit. Das geht alles durcheinander, klassische Transportmitteln, die via Handy gerufen werden.

Momentan wird ein neue Basar gebaut, der noch sehr ordentlich aussieht. Zugegeben, die Bausubstanz dieser Gebäude macht einen äußerst bröckeligen Eindruck.

Wenn ich richtig verstanden habe, sind das Warmwasserboiler auf der Grundlage von Benzin. So eine Art Dieseleinspritzpumpe habe ich erkennen können und oben eine Heizschlange. Vielleicht kann mir Badran sagen, wenn er das hier liest, um was es sich genau handelt.

Gold, Gold, Gold. Und ich hätte so gern die jungen Frauen fotografiert, die sich dahinter im Laden verbergen. Dazu braucht man aber bißchen mehr Zeit, Kommunikation und nicht immer einen Führer an der Seite.

Stau auf der Straße, ein Menschenauflauf. Um was könnte es gehen? Ein Handy-Laden. davor kann an ausprobieren und Klingeltöne und Bilder tauschen.

Ich weiß nicht, ob man so was Aufreizendes in arabischen Ländern auch sieht. Das wiederum müßte Nele wissen, die erfahrene Basarbesucherin im Vorderen Orient.

Mit Kopftuch, ohne Kopftuch. Ich hatte den Eindruck, das ist hier ziemlich egal.

Das gibt es natürlich auch, ein modernes Einkaufszentrum. Auch in Dihok, wo wir später sind, befindet sich eine enorme Mall europäischen Ausmaßes.

Hier beim Besuch in diesem Park stellte sich dann raus, daß mein Stadtführer unter seiner Jacke eine Knarre hatte und deswegen immer so dicht bei mir blieb. Im Park mußte er sie abgeben. Einst war hier das Hauptquartier der irakischen Armee. Alles wurde plattgemacht und auf dem unendlich großen Gelände entsteht ein wunderschöner Volkspark. Abends im Deutschen Hof, das Restaurant von einem Mann aus Fürstenberg in der Nähe von Berlin, der bei der NVA kochen gelernt hat. Ein junger deutscher Koch. Es soll Thüringer Küche und Thüringer Gastlichkeit sein. Beides stimmt. Ich komme ja aus Thüringen und sooft ich in Thüringen war, in meiner Geburtsstadt Schmalkalden, habe ich kein geschmackvoll eingerichtetes Restaurant gefunden. Und ich kann mich auch nicht daran erinnern, jemals wirklich gut gegessen zu haben, immer hatte man den Eindruck, ein nicht unerheblicher Teil der Zutaten kommt aus der Dose oder Schachtel. Das Gulasch hätte ich in Berlin zurückgehen lassen, so zäh und sehnig war das Fleisch, wie von einer ruandischen klapperdürren Uralt-Kuh. Die Klöße, die Thüringer sein sollten, hätte meine Mutter oder Großmutter sich nicht auf den Tisch zu stellen gewagt. Der deutsche Botschafter soll hier übernachten und einen Empfang machen. Eine junge Frau dazu: Hoffentlich bringt er einen Notarzt mit, falls er Probleme mit der Küche hat.

Mittwoch, 15. November 2006

Badran zeigt mit die Zitadelle, die seit 4 000 Jahren durchgehend bewohnt ist.

Diesen Eingangteil hat allerdings die Baath-Partei von Saddam schleifen und in arabischem Stil neu aufbauen lassen. Das muß alles wieder weg, obwohl der Kern solide aus Beton gebaut wurde. Irgendwann wird die UNESCO das Geld dafür auftreiben. Derzeit trauen sich die NGOs noch nicht hier rein. Komische Leute.

Der Präsident als Teppich in einem Laden am Eingang der Zitadelle.

Künstler fotografieren sich gegenseitig in einem Café unterhalb der Zitadelle …

… während im hinteren Teil die Männer spielen. Frauen gibt es ja eher weniger. Das ist auch hier noch so.

Im Teppichmuseum in der Zitadelle, einer privaten Einrichtung mit Souvenirladen, alles kleine Teile, die in die Tüte passen. Teppich bekommt man auf Wunsch geschickt.

Wie die Hakenkreuz hier draufkommen, ist nicht erklärt. Kilims des Herki Stammes aus den Jahren 1960/1979. Diese und andere uralte Symbole sind unerforscht, sollen aber, so sagt die Bildlegende, erforscht werden.

Mit großem Innenhof hat man sehr schön hochherrschaftlich auf der Zitadelle wohnen können.

Heute allerdings wohnen hier die Armen. Der Denkmalschutz wird über Jahrzehnte schön was zu tun haben. Wie NGOs lassen sich auch Wissenschaftler noch nicht blicken.

Was uralt aussieht und wahrscheinlich auch ist, wird mit Plane abgedeckt, darunter kann man Vieh halten oder Autos parken.

Blick von der Zitadelle auf den alten Teil des Basars.

Alles echte Markenware. In der Stadt; auf der Zitadelle, die seit 4 000 Jahren ununterbrochen besiedelt ist, im Park, der früher Hauptquartier der irakischen Armee war, abends Vortrag in der Universität. Bush und Blair geben heute beide Pressekonferenzen. Bush bereitet den Abzug der Truppen vor und wird das Land im Chaos hinterlassen. Blair sieht seine Stunde gekommen und spricht sich für engere Beziehungen zum Irak aus. 50 oder nach anderen Quellen 150 Mitarbeiter des irakischen Bildungsministeriums werden in Bagdad entführt. Im Fernsehen in Arbil wirkt das so weit wie von Berlin aus, eine andere Welt. Der deutsch-kurdische Mitarbeiter des German Business Centers wird mehrere Stunden in Sulaimani festgehalten, weil er keinen kurdischen Führerschein hat. „Horst, hast Du denn einen irakischen Führerschein?“ – „Ich habe einen Ausweis vom Innenministerium.“ Abends Vortrag in der Universität zu Berlin, Geschichte und Tourismus

Siggi Barzani und WIELAND GIEBEL bei einer Veranstaltung in der Universität zum Thema Berlin, Berlintourismus und Berlin Story.

Es ging bei dem Vortrag darum, daß es in Berlin lange gedauert hat, die Stadt aus den Trümmern wieder aufzubauen. Das kommt ja auch im Film „The Making of Berlin“ gut vor, den wir anschließend gezeigt haben. Zweites Thema war, was Besucher erwarten, was sie von Berlin erwarten und was sich übertragen ließ. Auf alle Fälle ist das Interesse an Geschichte groß. Berlin mit seinen vielen historischen Brüchen und Kurdistan von Mesopotamien bis Saddam, das gibt ja genug Stoff.

Der ehemalige Botschafter in Wien und lange in Teheran, der Oberbürgermeister von Arbil, ein enger Vertrauter des Präsidenten sowie ein Doktorand, der in Heidelberg über die aktuelle Lage Kurdistans promoviert. Insgesamt kamen über 40 Zuhörer teils aus der Verwaltung und Ministerien, teils Deutsche.

Die beiden Iranerinnen Pantea und Fariba waren vorher auf einer Industriemesse. Die Beziehungen zwischen Kurdistan und dem Iran sind nicht ganz dolle, im Wachsen begriffen. Der Iran hatte es mit den Kurden auch nicht immer gut gemeint. Bei den Handelsbeziehungen geht es aber darum, wieder etwas auf die Beine zu stellen. Überhaupt ist es ja so, daß alle Seiten mit der Vergangenheit leben und immer wieder neue Allianzen eingehen müssen. Donnerstag, 16. November 2006 Fahrt von Erbil nach Dihok (sprich Dohuk), der nördlichen Provinzstadt mit 130.000 Einwohnern in einem Tal gelegen. 1991 waren es noch 5 000 oder 6 000. Dann abends nach dem Auftritt im Kulturzentrum weiter nach Zakho an die türkische Grenze und beim Heilbronner Teil der Familie Barzani in einem sehr schönen Restaurantpark mit einzelnen Gebäuden am Berg mit Blick auf Fluß und Brücke (Horst: Sieht aus wie in Mostar).

Auf der Fahrt von Arbil in die nördliche Provinzstadt Dohuk.

Vorher in einem Hotel Suppe und Tee, dann zum Vortrag in eine größere Halle, etwa 160 Zuhörer, umfangreich Medien. Wir werden empfangen von einem jüngeren Soldaten im Kampfmontur, Camouflage, mit der schönen kurdischen Flagge als Aufnäher am Ärmel und mit den schwäbelnden Worten „Sodele, da samma. Jetzt aber jallah, jallah.“ Er ist in Heilbronn aufgewachsen. Unter den Zuhörern befindet sich auch sein Vater, der Chef der Militärakademie, der auch fließend deutsch spricht. Die Zuneigung Deutschland gegenüber ist überall zu spüren. Schön wäre, wenn es seitens der deutschen Regierung Gegenliebe gäbe. Das ist ähnlich wie Georgien, ein ganz westliches Land, Tiflis wie von Schinkel gebaut, nur Ford Transit auf den Straßen, die aus Deutschland kommen, aber kaum Reaktion der Deutschen Verwaltung oder Regierung. Ich konzentrierte meinen kurzen Vortrag heute noch weiter auf Tourismus, ließ den ganzen (schönen) historischen Teil weg. Wenn man etwas für das Land tun kann, wenn wir etwas tun können, dann ist es, bei der Tourismusentwicklung zu helfen. Die Voraussetzungen dafür sind objektiv gut. Nirgends habe ich bei meinen Reisen so freundliche, unaufdringliche Menschen erlebt. Ich erzähle den Hörern, was mich beeindruckt hat, wie ein Wachmann, der uns vor dem Teppichmuseum auf der Zitadelle in Arbil Auskunft gab, automatisch aufstand, seine Kalaschnikow zur Seite stellte und höflich antwortete. Er stand nicht für uns auf, sondern ich habe das immer wieder beobachtet. Ausgesucht höflicher Umgang im miteinander ist ganz normal. Siggi sagt dazu, man bekommt aber auch kein NEIN und braucht lange um herauszufinden, was wirklich gemeint ist. Die begünstigte Natur, das unbekannte Land, die interessante Lage, Mesopotamien, Bergwandern, Skifahren, all das kann einem vielschichtigen Tourismus zu allen Jahreszeiten aufbauen. Tourismus, der eine innere Entwicklung bedingt, auf breiter Ebene zu Ausbildungsmöglichkeiten führt, Kultur bewahrt. Tourismus könnte dazu beitragen, die wirtschaftlichen Ressourcen, die in Zukunft sicher besser erschlossen werden, im Sinne sozialer und humaner Entwicklung zu nutzen. Durch die vielen Kurden, die im Ausland waren, von denen viele im Servicebereich gearbeitet haben, könnte man auf ein günstiges Entwicklungspotenzial zurückgreifen. Viele Kurden wollen aus Deutschland zurück. Für Deutschland wäre das auch ein unterstützenswerter Weg. Da der Handel der Staaten der Region untereinander nur weniger als zehn Prozent des gesamten Außenhandels der Region beträgt, wäre Tourismus (Besucherzentren, Kunsthandwerk, Museen, Gastronomie, das ganze Programm wie in Irland) ein stabilisierender Faktor, nach innen und nach außen. Der Film läuft auf deutsch und vermittelt immerhin schöne Bilder aus Berlin. So schnell wie ich im Film spreche, kann man das nicht unvorbereitet übersetzen. Über die Reaktionen kann ich nichts sagen. Wir machen nachher noch einig Fernseh- und Zeitungsinterviews. Fernsehen für lokale Sender, aber beide, KTV und PUK, kann man via Satellit in Deutschland empfangen. Mein türkischer Friseur auf der Oranienstraße in Kreuzberg, der mich im deutschen Fernsehen gesehen hat, wird mich auf diesem Kanal sicher nicht sehen. „Kurden? Gibt es doch gar nicht. Das sind alles Bergtürken.“ Der Übersetzer, auch keine Profi, ist toll, er kann auch die ganzen Witzchen gut rüberbringen. Berlin ist hip geht aber nicht, da fehlt das entsprechende kurdische Wort, die Stelle mit dem schwulen Regierenden Bürgermeister bringt er aber gut rüber. Die kommt vor im Zusammenhang mit weltläufiger Kultur und liberalem Lebensstil. Ich relativiere das mit einem Zitat meiner 80jährigen Mutter die meint, daß macht er doch ganz gut, der jungen Mann.

Die Mitarbeiter des Kulturzentrums in Dihok, in dem ich vor 160 Leuten über Berlin berichtet hab. Man fragt sich, wie sich diese frauenlose Gesellschaft reproduziert.

Rechts der schwäbelnde Kurde, der das mit großem Genuß praktiziert.

Siggi Barzani und ich wurden von drei Fernsehsendern interviewt. Dieser Journalist hier sprach fast gar kein englisch. Macht nichts. Er fragt kurdisch, ich antworte englisch. Irgendwas wird es sich schon daraus zusammenschneiden.

In Dohuk ist der schwäbische Teil der Familie Barzani zu Hause, der Soldat aus Heilbronn und sein Vater. Wir fahren anschließend nach Zakho an die türkische Grenze, eine aus allen Nähten geplatzte Stadt mit 130 000 Einwohnern, 1991 noch ein Dorf mit vielleicht 5 000 Einwohnern. Auf einem Berg hat die Familie weitgehend in Eigenregie und mit eigener Hand ein Restaurantensemble mit neuem Hochzeitspalast und demnächst kleinen Bungalows zum Übernachten gebaut. Wir essen, es gibt nach Wahl Raki oder Whiskey oder Cola.

Später im Hotel nervt Abdul Haziz, der junge Wächter, der mir unbedingt mein Nokia-Handy mit Kamera abkaufen möchte.

Freitag, 17. November 2006

Von der irakischen Grenze zurück. In Zakho sehen schon türkische Taxen, die einen gleich über die Grenze nach Silopi bringen. Siggi läßt einen Fahrer raufbringen, läßt sich Führerschein und Autopapiere zeigen, schreibt alles auf, die Nummer des Autos und verpflichtet ihn, keine anderen Passagiere aufzunehmen. Vorhermuß ich alles aus dem Rucksack nehmen, wo Kurdistan draufsteht. Obendrauf lege ich den Prospekt von Vössing, den ich glücklicherweise behalten hab. Nichts mitnehmen, wo etwas auf Kurdistan hinweist. Die CD aber ich in der Jackeninnentasche.

Mindestens dreimal Paßkontrollen, auf kurdischer Seite alles ganz einfach, da seht auch ein Kopierer in der Grenzstation wo leicht drei Kopien gemacht werden, für die Türken. Dann die Türken. Paßkontrollen gehen, aber als es um die Gepäckkontrolle geht, kommt wieder das Problem auf mit den schlechten Englischkenntnissen. Your job? Engineer. NGO? No, Engineer. Ahh, NGO, what NGO. Engineering, street, civil engineering. Civil NGO? Dann schreibt einer alle Daten vom Paß ab. Während dessen wird draußen das Gepäck überprüft und ich denke daran, wie mein Taxifahrer vorher noch billig im Irak aus Kanistern getankt hat (zwischen 5 und 25 Dollar Cent) und an verschiedenen Stellen Plastiktüten wahrscheinlich mit Schmuggelgut deponiert. Ich bin der Schutzschild dieser Aktion. Dann kommt einer der englisch versteht, der gleich deutsch spricht, seine Familie hat ein Bistro in Konstanz, er muß noch vier Monate hier bleiben. Wir unterhalten uns über Konstanz, Berlin, altes mögliche und er klärt das mit NGO und Engineering auf, entschuldigt sich für seine Kollegen, ich mich dafür, daß ich Verwirrung gestiftet habe. Fertig, Aber dann lädt der Taxifahrer zwei weiter Fahrgäste ein, das macht, nach telefonischer Rücksprache mit Siggi, einen Abzug von fünf Euro, er erhält zwanzig, bringt mich zum Busbahnhof, nachdem er sich zehnmal hat bestätigen lassen, daß er mich bestimmt nicht nach Diyarbakir fahren wird. Gesternabend bei den Fernsehinterviews war auch so ein Experte, der mich interviewte, der null englisch konnte. Zum Mißverständnis kam es, als ich davon sprach, wir wollten dazu beitragen, Tourismus nach Kurdistan zu bringen und er immer wieder Terrorismus hörte. Was anderes kam in seinem Vokabular nicht vor. Macht alles nichts, weil ich immer schön meinen Beitrag in die Kamera gesprochen habe und eigentlich egal ist, was gefragt wurde. Bildchen und Tönchen sind im Kasten. Auf der Rückfahrt in der Türkei von der Grenzstadt Silopi nach Diyarbakir mit dem Buch, viereinhalb Stunden, sind viel mehr türkische Checkpoints, fünfmal hält der Bus, einmal müssen noch die Pässe abgegeben werden. Zwischen Baumwollfeldern, auf denen Frauen mit der Hand ernten und die sich über vielleicht hundert Kilometer erstrecken, eingerahmt von den Bergen auf türkischer Seite, der Tigris als Grenzfluß zu Syrien auf der anderen Seite und einem guten Boden im mehrere Kilometer breiten Flußtal, Schaffen, Eselskarren, Traktoren, kleinen Dörfern, erzählt mir der Busbegleiter von seinem Schicksal in Deutschland, seine deutsche Frau hat ihn vor die Tür gesetzt, er sieht sein Kind nicht mehr, „Deutsche Ausländerbehörde hat mir falsch gemacht. Und echt Mann, ich sehe doch gut aus!“. Ein Fahrgast hat in München studiert, lange kein deutsch mit Deutschen gesprochen, spricht aber mit seiner Tochter in Kurdistan deutsch und im Sommer soll sie bei München auf eine Ferienschule. Welches Material gibt es über Kurdistan? Ein englischer BBC-Journalist hat drei Filme gemacht, ist mit den Peshmerga zu Fuß über die Grenze vom Iran gekommen, Siggi hat auch einen weiteren, unveröffentlichten Film von einem Kameramann, de zeigt, wie die Flugzeuge kommen, Bomben abgeworfen werden, Giftgas ausströmt, die Kinder zuerst sterben, röcheln au der Straße liegen, bis die Kamera schließlich umkippt und der Kameramann auch tot ist. Es gibt Filmaufnahmen von Hunderten von Menschen, die im Sand vergraben werden bis auf den Kopf und langsam austrocknen, verdursten. Es gibt Aufnahmen, wie Saddam selbst Menschen abschießt. Er ließ das gerne aufnehmen. Saddam ließ die Bäume in Kurdistan vernichten, Batteriesäure daran gießen, er zerstörte die Häuser, vertrieb die Menschen und ließ dann das Baumaterial weiter zerstören, damit man nicht aufbauen konnte. Er ließ die Quellen vergiften und betonierte sie zu. All das ist umfangreich dokumentiert.

Sonnabend, 18. November 2006

In Berlin um 16 Uhr angekommen werde ich in der Buchhandlung freudig begrüßt. Ich darf mir gleich mein Namenschild anheften und bis 20 Uhr Spätschicht machen. In Deutschland gibt es keine Ladenschlußzeiten mehr. Dussmann macht nach Möglichkeit rund um die Uhr auf. Am Sonntag muß ich erst um 17 Uhr arbeiten, bis dahin muß alles fertig sein. Fertig. Bevor ich diesen Bericht am Tag nach meiner Rückkehr, am Sonntag, dem 19. November 2006, schrieb, mußte ich noch ein Buch durchsehen, das ich zwar im Mai meiner Tochter geschenkt aber ganz vergessen hatte, nämlich „Orientalische Promenaden“ von Volker Perthes, 2006 bei Siedler erschienen. Meine Wahrnehmung von Irak-Kurdistan stimmt weitegehend überein mit der von Perthes, es gibt also nichts zu korrigieren. Das Buch ist beschreibend, ein Reisebericht, die erzählerisch Widergabe der Gespräche, die Perthes in Ägypten, Syrien, Saudi-Arabien Kurdistan und dem Iran geführt hat. Wahrscheinlich das aktuellste Dokument, anschaulich, gut zu lesen, für Interessierte zum Weiterlesen. Damals, im Mai, hatte ich schon vor, nach Kurdistan zu fahren. Grundlegender ist das Buch von Perthes „Geheime Gärten“, Die neue arabische Welt, eher analytisch als beschreibend, als Taschenbuch erhältlich. Das Buch wurde vor dem Einmarsch der Amerikaner in den Irak geschrieben und geht auf die aktuelle Lage nicht ein.

Zum Abenteuerurlaub nach Arbil für nur 179 Euro Flug Tegel Adana: 69 Euro Hotel in Adana: 20 Euro Bus nach Silopi: 20 Euro Taxi nach Zakho in Kurdistan: 20 Euro Taxi Zakho nach Mosul: 50 Euro 179 Euro

WIELAND GIEBEL, Berlin, 19. November 2006

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