Haus der Wannseekonferenz — ein Besuch

Die beste Dokumentation über den Nationalsozialismus, die wir besucht haben: eindeutig, verständlich, klare Worte, nicht überfrachtet. Enno Lenze und ich (Wieland Giebel) kannten die neue Ausstellung noch nicht. Auf der Homepage sahen die Fotos nach etwas viel Technik aus: Knöpfe drücken, Touchscreens, Töne. Das gibt es, aber im Vordergrund steht die Vermittlung – alles andere ordnet sich angemessen unter. Als Erstes steht da auf einer Tafel genau, um was es geht, und dass der Mord der Nazis an den Juden schon viel früher angefangen hat. Wir statten einen Gegenbesuch ab, denn vor wenigen Wochen waren die Mitarbeiter der Gedenkstätte des Hauses der Wannseekonferenz im Bunker.

Hier im Haus mit Blick auf den Wannsee haben die Verbrecher getagt, viele von ihnen waren promoviert. Gebildete Deutsche. Enno Lenze beim Besuch. Mit der WebApp kann man sich gut vorbereiten.

 

Wieland Giebel vor der Tafel „Regionale Mordpolitik“ die beschreibt, wie weit in den Osten die Ausrottung getrieben wurde.

Wie in unserer Dokumentation „Hitler – wie konnte es geschehen“, entlarven die Fotos unten die gern auch von Nachfahren verbreitete Lüge: Wir haben von nichts gewusst!

 

Strahlende, lachende Schnäppchenjäger. Die Habseligkeiten der vertriebenen Juden werden versteigert – in Lörrach, im Süden Baden-Württembergs im Dreiländereck, der Grenze in die Schweiz und nach Frankreich.

 

In Eisenach, in Thüringen, der Stadt mit der Wartburg und mit Luther, werden Juden deportiert. Jeder kann das mitbekommen. Jeder weiß, dass die jüdischen Nachbarn weggebracht worden sind, dass ihre ausgeraubten Wohnungen leer stehen.

Betrifft Endlösung der Judenfrage. Akte von 1939 bis 1943. Ein einzigartiges Dokument:
>Wahrscheinlich ist diese Akte erhalten, die einzige überhaupt über die Planung des Holocaust, weil sich ein Nazi absichern wollte „Auftrag ist Auftrag“ oder weil er damit einen anderen in der Hand hatte.