Oleksii, jetzt 16 Jahre alt, hatte vor dem Krieg ein Gespräch zwischen seinem Vater und dessen Kollegen aus Russland mitbekommen, in dem es um die Möglichkeit eines Krieges ging. Sein Vater tat das ab, er konnte es sich absolut nicht vorstellen – eben sowenig wie Oleksii.
Am Tag, als der Krieg ausbrach, brauchte die Familie mehrere Stunden, um sich darüber klarzuwerden, dass die Mutter mit den Kindern flüchten sollte. Freunde im Nachbarland Moldawien boten ein Obdach, aber der Krieg wurde immer heftiger und dauerte immer länger. Auf Dauer konnten sie dort nicht bleiben.
Es ging weiter nach Holland, später nach Mecklenburg-Vorpommern in ein Dorf bei Bad Doberan. Möbel finden sie auf der Straße und bei Ebay. Die Flucht mutet biblisch an. Oleksii erzählt, wie es ist, in den Niederlanden und in Deutschland zur Schule zu gehen und dann in seiner ukrainischen Schule online weiter zu lernen. Oleksii berichtet von den Luftangriffen in den vergangenen Tagen auf Odesa.