Die DDR-Opposition geht an den Start

13. August 1989 --- 0

13. August 1989. Ich bin als Reporter der taz, als einziger Journalist, bei der Gründungsversammlung der DDR-Opposition dabei. Sie wollte geschlossen bei der nächsten Wahl antreten. Es kommt keine Wahl mehr. Dass 88 Tage später die Mauer fallen würde, konnte sich keiner im Traum vorstellen. Meine Nachricht war so wichtig, dass sie am nächsten Tag in der Tagesschau kam.

Uran-Tagebau im Norden Kanadas

22. Juni 1988 --- 0

Es ist die Mine mit dem höchsten Urananteil – 2 Prozent im Durchschnitt. Bei dem Brocken, den ich geklaut hatte, waren es sagenhafte 30 Prozent. Andere brauchen dazu eine Anreicherungsanlage. Ich bin im Juni 1988 mit den deutschen Managern geflogen – zur Key Lake Tagebaumine, 600 Kilometer nördliche von Saskatoon. Vor mir war dort noch kein Journalist.

Ruanda, warum wir 1983 bis 1986 dort waren

11. April 1986 --- 0

1983 bis 1986 lebte ich mit Familie in Ruanda. Warum eigentlich? Drei kleine Kinder und die beste Zeit im Leben, das große Abenteuer zu suchen, die sechs Jahre Fabrik hinter mir zu lassen. Die Verantwortung war hoch. Nach Hause kam ich gerade noch lebend. Später kam es zum Genozid an den Tutsi, 1994.

Ruanda – Holz sparen beim Kochen mit meinem Ofenmodell

9. April 1986 --- 0

Holzmangel ist ein großes Problem. Mit diesem Herd braucht man ein Drittel weniger Holz als beim Kochen über drei Steinen. Ich habe den Herd entwickelt und in vielen Schulen im polytechnischen Unterricht propagiert – einem Pflichtfach in der 8. Klasse. Hier ist meine (französische) Unterrichtseinheit dazu.

Ruanda – ein Morgen im Gesundheitszentrum

8. April 1986 --- 0

Ich habe mich an einem Morgen einige Stunden ins Gesundheitszentrum gesetzt und die ersten 35 Fälle dokumentiert. Ins Centre de Santé kamen an jedem Tag zwischen 150 und 250 Patientinnen und Patienten – zu zwei Krankenschwestern. Vier Minuten pro Patient inklusive Statistik. Eine unglaubliche Leistung.

Protestantische Bauern in Frankreich retten 5.000 Juden vor den Nazis

1. Mai 1984 --- 0

In Frankreich auf dem Land in Le Chambon, dünn besiedelt, retten einfache Bauern 5.000 Juden. Sie versteckten sie, gaben den Kindern falsche Papier, brachten einen Teil illegal in die Schweiz. Ich war 1983 mehrere Monate in Le Chambon und sprach mit vielen, die noch lebten, machte das bekannt. Heute gehören sie zu den Gerechten unter den Völkern in Yad Vashem.

Belfast: Mein Freund Ronnie Bunting wird in seinem Haus erschossen

15. Oktober 1980 --- 0

In Belfast lernte ich Ronnie Bunting kennen. Am 15. Oktober 1980 wurde er ermordet – in seinem Schlafzimmer. Seine Frau überlebt, sein Freund im Nebenzimmer wird erschossen. Der Mord ist bis heute ungesühnt, obwohl das britische Militär die Mörder kennen muss. Ohne deren Rückendeckung wäre die Tat nicht möglich gewesen. Aus „Das kurze Leben des Brian Stewart.“

Irlands Geschichte für ein Jugendbuch

3. Januar 1980 --- 0

Die 12-jährige Majella wird 1976 auf dem Weg zur Beichte von einem britischen Soldaten erschossen. So beginnt meine Geschichte Irlands, die ich für ein Jugendbuch geschrieben habe: Auswanderung während der Hungersnot [heute Wirtschaftsflüchtlinge], die britische Erfindung des fahrbaren Galgens, die Schilderung eines Fotoreporters wie Menschen gejagt und erschossen wurden – 14 Tote am Bloody Sunday.

Rührt Euch – Antimilitaristischer Kampf in der Bundeswehr

1. September 1976 --- 0

In der Bundeswehr, damals eine Wehrpflichtigenarmee mit 18 Monaten Dienstzeit, gab es in den 1970er Jahren 100 linke Soldatengruppen. Die Antimilitaristische Gruppe Bochum hatte zur Hälfte Kontakt und koordinierte, soweit es ging. Im Rotbuch 123 haben wir zahlreiche Beispiele über unsere Arbeit in der Armee gesammelt – hier das Vorwort.

Rundreise mit portugiesischen Soldaten

6. Januar 1976 --- 0

Nelkenrevolution. Linke Soldaten verjagen in Portugal am 25. April 1974 das reaktionäre Regime Salazar. Wir besuchen mit zwei portugiesischen revolutionären Soldaten 50 Gruppen in der Bundeswehr und drehen vorher einen Film mit amerikanischen, französischen und deutschen Soldaten darüber, wie man als Soldat richtig handelt. Auszüge aus der Diskussion.

Prügelnde Zivilpolizisten wollen am 19. Mai 1973 in Dortmund eine Demonstration gegen Kreml-Chef Breschnew verhindern. Die Wirtschaftsbeziehungenzur Sowjetunion sollen nicht gestört werden, das Gas-Röhren-Geschäft. Ich komme in Gefangenschaft in einen Bunker.

17. Mai 1973 – SPD will keine Demo gegen Breschnew

17. Mai 1973 --- 0

Prügelnde Zivilpolizisten ziehen mich aus der Straßenbahn. Als Gefangener lande ich im Bunker in Dortmund. Eine Demo gegen Breschnew und den sowjetischen Sozialimperialismus soll verhindert werden. Wie heute sitzen Rußlandfreunde der SPD in der Regierung.