Russland-Freunde: heute im Kanzleramt, schon 1973 prügelnd aktiv

Prügelnde Zivilpolizisten wollen am 19. Mai 1973 in Dortmund eine Demonstration gegen Kreml-Chef Breschnew verhindern. Die Wirtschaftsbeziehungenzur Sowjetunion sollen nicht gestört werden, das Gas-Röhren-Geschäft. Ich komme in Gefangenschaft in einen Bunker.

Heute nehmen Freunde Russlands im Kanzleramt offensichtlich eine starke Position ein. Sie sorgen dafür, dass Deutschland weniger Waffen an die Ukraine liefert als möglich wäre. Sie hatten den Bau von Nord Stream 2 gegen internationalen Protest durchgesetzt. Neu ist die Freundschaft zum Kreml nicht. Es gab bereits zu Beginn der Beziehungen mit der Sowjetunion 1973 beim Abkommen über das Erdgas-Röhren-Geschäft massive Unterstützung für Moskau. Opposition gegen die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion wurde verboten, wie zum Beispiel eine Demonstration gegen Kreml-Chef Breschnew anlässlich seines Besuchs in Deutschland. 4000 Polizisten setzen das Verbot in Dortmund mit erheblicher Brutalität durch. 1000 junge Menschen wurden eingesperrt. Dabei wurde ich zum ersten Mal festgenommen, erkennungsdienstlich behandelt und landete als Gefangener in einem Bunker in Dortmund.

Lange stand damals der Protest gegen den Vietnamkrieg im Vordergrund. Es gab aber starke Strömungen in der Linken, die im sowjetischen Imperialismus eine Kontinuität seit der Zarenzeit erkannten, eine Kontinuität, die sich in Putins Russland bis heute fortsetzt.

Hitler und Stalin. Den Engländern war klar, was der Welt blühte. Sie fragten: „Wie lange wird der Honeymoon andauern?“ Dass diese Beziehung nicht gut enden würde, lag auf der Hand. Hitler und Stalin wollten sich Europa teilen.

Der Hitler-Stalin-Pakt vom August 1939 war noch nicht so lange her. Die Sowjetunion eignete sich große Teile des Osten Polens an, sie besetzte die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, eignete sich nach einem Krieg von Finnland Karelien an und von Rumänien Bessarabien und Nordbukowina. Die Sowjetunion war nach 1945 entschlossen, jeglichen Widerstand gegen ihre Vorherrschaft in den Satellitenstaaten zu unterdrücken, sei es durch politische Repression oder militärische Intervention. 1953 wurde der Aufstand in der gesamten DDR von russischen Panzern gewaltsam niedergeschlagen; 1956 der Volksaufstand gegen die kommunistische Regierung in Ungarn; 1968 der Prager Frühling, also der Versuch, die politische Landschaft in der Tschechoslowakei zu liberalisieren. Das endete mit der militärischen Besetzung des gesamten Landes.

Bei der hier beschriebenen Demonstration ging es um das Erdgas-Röhren-Geschäft. Die Sowjetunion war zu jenem Zeitpunkt so arm, dass sie ihre Bodenschätze nicht ausbeuten konnte. Deutschland sollte Röhren für Pipelines liefern, die das Gas zu uns und in andere Länder bringen sollte – als Bezahlung für die Röhren. Willy Brandt, der SPD-Bundeskanzler, trieb dieses Projekt voran, das im besten Falle zu einer Liberalisierung der Sowjetunion führen sollte. Dem war aber nicht so. Die Kritik damals entsprach genau der aktuellen Kritik an Nord Stream 2: Die Sowjetunion, heute Russland, wird stärker gemacht. Die Kritik wurde massiv von der Vereinigten Staaten vorgetragen – und von linken, „maoistisch“ geprägten Gruppen in Deutschland. So kam ich ins Spiel.

Beide liebten einen guten Schluck. Damals war es nicht unüblich, auf die Freundschaft anzustoßen. Rut Brandt, Kreml-Chef Leonid Breschnew und Bundeskanzler Willy Brandt.

Leonid Breschnew, ukrainischer Nationalität, Generalsekretär der KPdSU (1964 – 1982), besucht die Bundesrepublik Deutschland im Mai 1973. Bei seinen Gesprächen in Bonn geht es um Wirtschaftsfragen. Breschnew sucht Hilfe – beim ehemaligen Todfeind des Zweiten Weltkriegs.

Die folgenden Erläuterungen, also der Hintergrund zu dieser Demonstration, stammen aus dem Museum „Deutschland 1945 bis heute“ im Berlin Story Bunker.

Die Lage in der Sowjetunion ist Anfang der 1970er angespannt: Generatoren und Turbinen, Landmaschinen, Mähdrescher, Lederschuhe, Zucker, Pflanzenöl, Waschmaschinen wurden 1972 weniger erzeugt als 1971 oder 1970. Nicht 9,1 Millionen Quadratmeter Wohnraum mehr wurden erstellt, sondern zwei Millionen weniger als 1971. Grundnahrungsmittel wie Butter und Kartoffeln sind rationiert. Vor den Lebensmittelgeschäften bilden sich lange Schlangen. Milchprodukte, Fleisch, Zucker, Obst und Gemüse sind nur schwer zu bekommen. „In der Redaktionspost gibt es dieser Tage Briefe aus fernen Dörfern. Die Schreiber beklagen, dass Brot, Salz, Streichhölzer, Petroleum nur mit Unterbrechung im Handel sind. Ein Leser aus der Tatarischen autonomen Republik berichtet: Der Brotverkauf bei uns ist unregelmäßig. Manchmal gar nicht.“ Prawda, 14. März 1972

DKP, die freuten sich über den Besuch Breschnews, die Freunde des Ostblock-Kommunismus, finanziert von der DDR. Neben der DKP gab es die Neue Linke, also deutlich links von der Sozialdemokratie, aber nicht an Moskau oder Peking orientiert. Und die radikalen Gruppierungen wie KPD/ML und KPD, später auch der KBW, Arbeiterbund in Bayern und der Kommunistische Bund (Jürgen Trittin) im Norden.

In der Original-Bildunterschrift: „Der Besuch des sowjetischen Staats- und Parteichefs Leonid Breschnew in Bonn vom 18.-22. Mai 1973 war ein Schritt zur Entspannung des Ost-Westverhältnisses von Willy Brandt.“ Das sahen nicht alle so. Entspannung JA, aber die Sowjetunion hielt die Satelliten-Staaten im Ostblock mit Panzern unter ihrer Knute.

Aus den geheimen Aufzeichnungen des Bundeskanzleramts zum Gespräch zwischen Brandt und Breschnew am Sonntag, dem 20. Mai 1973 von 10.15 bis 11.45 im Kanzleramt: „Breschnew würde begrüßen, wenn man in Bereich Gas und Öl zu langfristigen Abkommen finden könnte. Der Herr Bundeskanzler führte aus, die zu starke Ausweitung der deutschen Exporte müsse vermieden werden, also der Exportüberschuss im Handel mit der Sowjetunion. Deutschland müsse als langfristige Perspektive möglichst viele Güter importieren und sei an Erdöl, Erdgas und, falls dies möglich sei, an einem Stromverbund interessiert. Ferner wolle er hinzufügen, dass die Bundesrepublik an Rohstoffen interessiert sei; wenn die Sowjetunion bei der Ausbeutung der Rohstoffe auch an die Bundesrepublik denke, so sei dies gut. Breschnew: Das Ministerium für Geologie berichtet, dass in den nächsten zwei Jahren 20 Trillionen Kubikmeter Gas ausgewiesen würden.“ [Russland hat 2022 ein Viertel der globalen Erdgasreserve.]

 

Um die Rohre zu schützen, wurden sie mit selbstklebendem Isolierband umwickelt. Rund 25.000 DDR-Arbeiter wirkten von 1975 bis 1993 am Bau der Erdgastrassen mit – zwischen Ural und Karpaten legten sie rund 1750 Kilometer Rohrleitung.

Mannesmann und Thyssen liefern dann nahtlose Erdgasröhren, die mit Gas aus Sibirien bezahlt und von 17 deutschen Banken unter Leitung der Deutschen Bank vorfinanziert werden – mit einer Kreditausfallsicherung der Bundesregierung. Auch das zum Trassenbau nötige Material und Werkzeug, die Bohrmaschinen, Rammen, Raupen, stammen häufig aus dem Westen

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, die WAZ, größte Zeitung des Ruhrgebiets (Auflage 600.000 verkaufte Exemplare und Zukauf zu dieser Zeit von weiteren Zeitungen auch mit einer Auflage von 600.000), berichtet ausführlich über den Einsatz von 4000 Polizisten: „City von Polizei belagert“, lautet die Überschrift, nicht von Linken, von Chaoten: „Die Polizei brachte die Ergebnisse der Nahkampfausbildung ihrer Beamten an den Mann. Diskussionsgruppen wurden mit Brachialgewalt aufgelöst. Polizeiknüppel sausten nieder. Einige Beamte traktierten ihre Opfer mit Fußtritten. Polizisten in zivil waren bei vielen Festnahmen besonders aktiv.“

Die Demonstration in Dortmund ist verboten, die Polizei nutzt die Situation für eine Bürgerkriegsübung. Straßenbahnen werden auf offener Strecke angehalten, alle, „die so aussehen“, festgenommen, Hunderte erkennungsdienstlich behandelt. Sie werden über Nacht in einem Atombunker festgehalten, der als Gefängnis genutzt wird, und einen Tag später mit Polizeimannschaftswagen weit vor Dortmund auf dem Land abgesetzt, wo nicht mal ein Bus fährt.

 

Die DDR-Trassenarbeiter haben mit extremen Bedingungen zu kämpfen: Wird es im Winter bitterkalt, steigen die Temperaturen im Sommer auf über 40 Grad – und in den Tauperioden verwandelt sich die Erde in eine Matschlandschaft.

West-Deutschland bezahlt, Ost-Deutschland schickt die Arbeiter zum Bau der Trasse:

25.000 BürgerInnen der DDR wirken seit 1975 am Bau von Erdgastrassen freiwillig mit – zwischen Ural und Karpaten legen sie rund 518 Kilometer Rohrleitung.

Mehrere „sozialistische Bruderländer“ teilen sich die Arbeit an dem 2750 Kilometer langen Strang von Urengoi bis Ushgorod – die DDR, Ungarn, die ČSSR, Bulgarien und Polen. In das Netz der Ruhrgas AG eingespeist wird das Erdgas bei Waidhaus in Bayern. Es folgen in den 1970er Jahren weitere Verträge bis zum „Röhrenkredit V“ 1978. Am 6. Juli 1972 unterzeichnete die Bundesrepublik mit der Sowjetunion den ersten Liefervertrag.  1978, nur vier Jahre nach Unterzeichnung des Abkommens, floß das erste Erdgas aus Orenburg durch die Röhren. Neben den Verbündeten der Sowjetunion warten auch andere Länder auf das sowjetische Erdgas: Österreich, Frankreich, Italien und eben die Bundesrepublik. Das Erdgas-Röhren-Geschäft zwischen Deutschland und der Sowjetunion war eines der bedeutendsten wirtschaftlichen Projekte zwischen den beiden Ländern und später auch mit Russland. Es war bis zum russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 die Grundlage für preiswerte Energie in Deutschland – und für die Abhängigkeit Deutschlands.

Mein Protokoll vom 19. Mai 1973

Mit einer Bekannten fuhr ich mit der Straßenbahn am Samstag, dem 19. Mai 1973 kurz vor 11 Uhr in die Innenstadt von Dortmund. Nachdem wir unsere Karte gelöst hatten, wollten wir ins Innere des Wagens gehen. Ich sah, wie einige hundert Meter vor der Bahn Polizisten auf den Schienen standen und den Fahrer der Bahn Zeichen gaben, daß er halten sollte. Der Wagen hielt, öffnete die Türen und in jede Tür drangen einige Polizisten ein. Sie machten „Gesichtskontrolle“, deuteten auf einige Personen „Du, Du, Du! Mitkommen, Aussteigen!“ Unter anderem hatte einer der Polizisten auf mich und meine Bekannte gedeutet. Wir verließen den Wagen und traten auf die Straße. Wir wurden aufgefordert, uns auszuweisen. Nachdem ich meinen Ausweis vorgezeigt hatte, forderte ein Polizist mich auf: „Los, in den Wagen!“ und packte mich am Ärmel. Ich protestiert, weil ich mit der Bahn weiterfahren wollt. Meine Bekannte wurde kurz von mir isoliert, indem sich ein Haufen Polizisten um mich und um sie stellten. Die anderen Fahrgäste waren empört über diesen Überfall der Polizei, kriegten teils vor Verwunderung und Entsetzen keinen Ton heraus, und beschimpften zum Teil die Polizisten. Ein Polizist wies den Fahrer an, die Türen zu schließen und weiterzufahren. Das geschah.

Wir wurden in den Polizeikleinbus gebracht und von einem Polizisten bewacht, etwa 50 standen in der näheren Umgebung. Auf unsere wiederholten Fragen, was das Ganze solle, ob wir festgenommen sein, und warum das passiert sei, erhielten wir meist keine Antwort, teils dummes oder hämisches Grinsen und teils unverschämte Antworten wie „Das werdet ihr im Knast erfahren.“ – „Halt die Fresse sonst kriegst Du noch ein paar drauf.“ Wir kamen uns wie Verbrecher behandelt vor. Auf mehrmalige Fragen nach dem Namen und der Dienstnummer der beteiligten Beamten wurde nicht geantwortet. Auf unsere Bitten wurden wir nicht von Beamten zu den Vorbesetzen oder Verantwortlichen gebracht. Ein Grund der Festnahme, oder überhaupt die Feststellung, daß wir festgenommen waren, wurde uns nicht mitgeteilt. Gleichzeitig mit uns hatten die Polizisten einen Lehrling aus der Bahn geholt. Er bat die Polizisten mehrmals, gehen zu können, zumindest seine Eltern benachrichtigen zu können, oder irgendjemanden verständigen zu können, der seine Eltern informieren kann. Dieser Junge, etwa 17 Jahre, hatte einen wichtigen Termin in der IHK, von dem seine Lehrabschlußprüfung abhing, den er bis Samstag 12 Uhr wahrnehmen mußte. Ihm wurde nicht die Gelegenheit gegeben, zu telefonieren. Entlassen wurde er später mit mir. Er grüßte mich mit geballter Faust. Unsere Festnahme war genau um 11.10 Uhr. Wir mußten noch etwa eine halbe Stunde warten, bis der Kleinbus voller Festgenommener war, um dann zur Polizeiwache hinter dem Hauptbahnhof Dortmund gebracht zu werden. In der Zwischenzeit beobachteten wir, wie alle PKW, die nicht ein Dortmunder Kennzeichen hatten, festgehalten wurden, die Papiere aller Insassen kontrolliert wurden, und der Kofferraum untersucht wurde. Wagen mit Dortmunder Kennzeichen wurden kontrolliert, wenn mehr als zwei Personen drin waren oder wenn die Gesichtskontrolle negativ ausgefallen war. Mit besonderer Vorliebe wurden „Studentenautos“ festgehalten. Passanten erzählten uns, daß schon seit über einer Stunde alle Straßenbahnen festgehalten und durchsucht würden. Alle PKW wurden zum langsam fahren gezwungen, die auswärtigen Fahrzeuge an den Seitenstreifen gewinkt und die Insassen wurden alle kontrolliert (Personalausweis, Gesichtsvergleich). Die Kofferräume der überwiegenden Zahl der Pkw wurden überprüft. Dortmunder Fahrzeuge wurden nur dann überprüft, wenn sich jüngere Leute im Wagen befanden.

Es wurden uns dann zwei besonders prächtige Exemplare von Polizisten mit in den Bus gesetzt, der Fahrer bekam einen Beschützer, insgesamt vier Polizisten auf fünf Festgenommene.

Der Wagen brachte uns zum Polizeirevier Steinwache hinter dem Dortmunder Hauptbahnhof. Durch ein Polizistenspalier wurden wir in die erste Etage in einen Raum geführt, in dem sich 20 bis 30 weiter Personen befanden. Hier wurden von einem Polizisten unsere Personalien auf eine postkartengroße vorgedruckt Karteikarte eingetragen. Als Grund der Festnahme wurde „Verdächtig der Teilnahme an einer verbotenen Demonstration“ eingetragen. Warum dies geschah, wurde mir nicht erkärt.

Die Taschen meines Mantels und meiner Hose mußte ich vollständig auf einem Tisch ausbreiten. Ich durfte die Gegenstände wieder einstecken. Bei anderen Festgenommenen wurden auch Handtaschen und Tüten durchsucht. Ich, sowie fast alle anderen Anwesenden, fragten hier wiederholt nach dem Grund der Festnahme, der nicht näher erläutert wurde. Ich bat darum, einen Rechtsanwalt zu dürfen Das wurde mir verweigert, mit dem Hinweis es später nachholen zu können. Ebenfalls wurde mir verweigert, meine Eltern zu benachrichtigen.

Auf der Polizeiwache mußten wir uns in die Reihe der schon festgenommenen einreihen. Unter ihnen waren auch ältere Menschen, Holländer und Italiener. Unsere Personalien wurden aufgenommen, auf in hohen Stapeln liegenden postkartengroßen Vordrucken. Ich konnte Erkennen, daß unter dem Punkt „Grund der Festnahme“ eingetragen wurde: Verdächtig der Teilnahme an einer verbotenen Demonstration. Wie sich dieser Verdacht bei einer Festnahme aus der Straßenbahn heraus begründet, kann ich mir nicht erklären. Das Verhalten der Polizei war brutal, sie stießen teilweise Menschen herum.

Dann mußten wir warten und uns in der nächsten Reihe aufstellen. Im nächsten Raum wurden Fotos von uns gemacht – jeweils ein Bild, Portrait, das an die Personalkarte gehängt wurde und ein Bild mit einem Polizisten, wahrscheinlich als „Beweis“.  Die Aufnahmen wurden mit einer Sofortbildkamera gemacht. Die Personalausweise wurden uns abgenommen und mit an die Karte gehängt. Sie wurden uns später wiedergegeben. Im nächsten Raum wurde noch einmal das Bild und die Karte mit dem Festgenommenen verglichen. In diesem Raum war nur ein Polizist, der sofort zu schwitzen anfing, als mehr als zehn Leute im Raum waren. Bald waren wir zwanzig, und er forderte dringend und unbedingt sofort Verstärkung. Das war das einzige Mal, daß ich einen Polizisten einzeln auftreten sah, sonst waren immer mindestens fünf zusammen. Sofort kamen dann auch weitere Polizisten. Dieser Einzelne wurde von uns nicht angefasst, bedroht oder angegriffen. Wir öffneten nur die Fenster, weil es in dem kleinen Raum zu stinken begann. Dabei mußten wir die Blumentöpfe auf seinen Schreibtisch stellen.

Ich forderte nochmal eine Rechtsbelehrung, die mir nicht erteilt wurde. Vor dem Fotografieren fragte ich nach den Grund. Von keinem der beiden Beamten erhielt ich auf diese Frage eine Antwort. Der Beamte sortierte die Personalausweise der etwa 30 Festgenommenen nach Geschlechtern. Dieser Beamte reichte einem weiteren Beamten jeweils einige (meist 5) gleichgeschlechtliche Karteikarten weiter. Die Namen der betreffenden Personen wurden aufgerufen und sie wurden aufgefordert mitzukommen. So geschah es auch mit mir. Wir wurden mit einem VW Bus mit unbekanntem Ziel weggefahren und kamen dann im Bunker an. Auch hier wurde uns der Grund der Festnahme nicht mitgeteilt, es wurde mit auf keine meiner mehrfachen Fragen die Nummer oder der Name eines Beamten bekanntgegeben, es wurde mir nicht gestatte, meine Eltern oder einen Rechtsanwalt über mein Festnahme zu benachrichtigen.

Nachdem wir uns etwa zwei Stunden auf der Wache aufgehalten hatten, wurden kleine Gruppen zu jeweils fünf Personen von vier Polizisten abgeholt. Männer und Frauen wurden getrennt. Wir erfuhren nicht, was jetzt weiter mit uns passieren sollte, ob wir festgenommen oder gar verhaftet seien. Auf ständiges Fragen einzelner und der ganzen Gruppe wurde uns verweigert, einen Rechtsanwalt zu informieren. Mit einem VW Bus verließen wir die Wache, fuhren durch die Stadt,  über uns die beiden Hubschrauber der Polizei. Etwa zu diesem Zeitpunkt muß die große Demonstration gewesen sein. Wir wurden zu einem oberirdischem Betonbunker gebracht, um den herum an die hundert Polizisten standen. Durch eine schwere Gittertür wurden wir nach unten geführt. Obwohl das Gebäude wie ein Irrgarten angelegt war, konnte man sich nicht verlaufen, da man durch ein Spalier von schimpfenden und hetzenden Polizisten genau zu der Zelle kam, die einem zugedacht war. Die Größe der Zelle betrug 4 mal 6 Meter. In den nächsten fünf Minuten wurde sie mit ahtzig Leuten gefüllt. In dieser Zelle befanden sich dreistöckige Betten, jeweils etwa 60 breit und 1,90 m lang. Im Raum befanden sich etwa 16 Bettentürme. Es war eiskalt. Da ich nicht in die Zelle wollte, sondern versuchte, den Polizisten zuzuhören, um herauszubekommen, was sie eigentlich mit uns vorhatten, markierte ich die Symptome einer Gehirnerschütterung und setzte mich auf die Treppe vor dem Zelleneingang. Aus Gesprächen mit anderen Festgenommenen wurde mir auch nicht klar, wie lange wir hier bleiben sollte. Ein Polizist sagte, daß schon 1000 Decken angeliefert seien, damit wir hier ein ruhige Nacht verbringen könnten und wieder zur Ruhe kämen, andere sagten, wir würden gleich wieder entlassen, andere beschimpften die Festgenommenen. Ich verlangt bei einem Zivilbeamten nach einem Arzt und wurde nach einer halben Stunde zu jemandem geführt, der mir in den Mund guckte und eine Beruhigungstablette gab. Diese Behandlung war schon sehr umfangreich. In der Zelle, vor der ich saß, war ein Mann mit einem Luftröhrenschnitt, der zu trinken verlangte, da er sonst keine Luft kriegen kann. Über zwei Stunden wurde ihm nichts zu trinken gegeben, obwohl die Gruppe in der Zelle mit Sprechchören nach Wasser für den Mitgefangenen verlangte. Ich wurde dann in eine andere, größere Zelle gebracht. Zu diesem Zeitpunkt fingen die ersten Gruppen an Sprechchöre zu rufen. Die folgenden Parolen waren an beiden Tagen die Hauptparolen: Hungerstreik – Rechtsanwalt – Freiheit für alle politischen Gefangenen! Weg mit Breschnew, weg mit Brandt, alle Macht in Arbeiterhand! Kampf dem staatlichen Terror der SPD/FDP Regierung!

In dieser nächsten Zelle waren vor mir bereitsfünf Personen. Die Zelle gliederte sich in einen Sitzraum vorne, dann kam eine Abteilung Klos und zwei weiter Sitzräume daran anschließend. Holzsitze, so wie in einer Straßenbahn, etwa zwanzig Plätze nebeneinander, sechs Reihen. Innerhalb der nächsten halben Stunde kamen achtzig weitere Gefangene. Wir tauschten die Adressen aus, erhielten von einem Mitgefangenem eine ausführliche Rechtsbelehrung für unser weiteres Verhalten. Die Kampfbereitschaft in dieser Zelle war sehr groß. Wir riefen Sprechchöre und sangen Lieder. Über die großen Lüftungsrohre, die den Bunker mit Luft versorgten, konnte man Sprechkontakt mit anderen Gruppen aufnehmen. Insgesamt hatten so über 200 Leute Kontakt zueinander.

Wir demonstrierten unseren Widerstand gegen die polizeilichen Terrormaßnahmen dadurch, daß wir mit Füßen und Händen gegen die Lüftungsrohre pochten, die einen guten Resonanzkörper bildeten. Uns wurde auch hier keine Möglichkeit gegeben, einen Rechtsanwalt oder Familienangehörige zu informieren. In der Zelle befand sich offensichtlich ein Polizeispitzel. Dieser Mensch gab sich erst als Architekt aus, später als Student, dann als Mitglied der Humanisten Union. Er war extrovertiert, kloppte große Sprüche, er hätte sich mit vielen Polizisten unterhalten (zur Absicherung, falls ihn jemand der Gefangenen mit Polizisten gesehen hat), hätte viel fotografiert, was ja auch sein gutes Recht sei!! und sei dann festgenommen worden als er laut ,Warum’ gerufen habe, als ein Platz geräumt werden sollte. Ungefähr ab 18 Uhr wurden Zehnergruppen namentlich aus der Zelle geholt. Wir wußten nicht, was mit Ihnen passiert. Da ich einer der letzten war, die heraufgeholt wurden, kam ich in Kontakt mit neuen, die später festgenommen worden waren. Einige von ihnen waren zusammengeschlagen worden. Ich wurde dann aus der Zelle geholt, mußte mir eine Nummer vor die Brust halten und wurde noch einmal fotografiert. Anschließend bekamen wir Decken und wurden in kleineren Gruppen zu etwa 30 Personen in andere Zellen gebracht. Ich kam in die Zelle, in die ich zuerst hätte gebracht werden sollen. Während dieser Zeit hörten die Sprechchöre und revolutionären Lieder nicht auf. Aus dieser Zelle durfte man, jeweils Dreiergruppen, bewacht von vier Polizisten, aufs Klo gehen. Nach etwa einer halben Stunde kam ein Zivilbeamter (natürlich in Begleitung von 5-10 Grünen) und verkündete uns, daß wir jetzt in eine größere und schönere Zelle verlegt würden. Wir waren mißtrauisch, da wir bisher nur belogen worden waren, besonders von Zivilbeamten, die es auf die feinere Tour machten, Versprechungen machten, daß wir, wenn wir ruhig und gesittet wären, bald herausgelassen würden. Oder bald essen bekämen. Oder in wärmere Räume kämen. Die Grünen Polizisten, die keine Psychologie gelernt hatten, keine Spaltungsversuche machten, waren zum überwiegenden Teil aufgehetzt und brutal, zu geringerem Teil, besonders die jüngeren, unsicher und manchmal, wenn sie nicht beobachtet wurden, versuchten wenige Einzelne uns entgegenzukommen, indem sie uns sagten, was sie wußten. Aber sie konnten uns auch nicht sagen, wie lange wir bleiben sollten oder was mit uns geschehen würde.

Unser Mißtrauen war berechtigt. Die neue Zelle war zwar größer, aber wesentlich kälter. Auf einem Thermometer, das wir später fanden, stand die Quecksilbersäule kurz unter 7. Wir weigerten uns, diese Zelle zu betreten, bildeten vor der Zelle Ketten. Gleichzeitig erkannter einige die Möglichkeit, die Tür auszuhängen. Ohne das die Polizisten es merkten, wurde die Tür aus der Angel gehoben und verschwand. Die Ketten wurden dann in den Raum gedrängt und geschlagen, auch die Tur erkämpften sich die Polizisten wieder, aber für unsere Zelle war das der erste kurze Sieg, ein gutes Zeichen der Kampfbereitschaft. Diese Zelle war groß, wir hatten viel Bewegungsraum. Durch die Zelle zog sich eine Mauer, die nur einen Durchgang in der Nähe der Eingangstür hatte. Die beiden Zellenteile bestanden einmal aus Sitzraum, Klos, Sitzraum, auf der anderen Seite Schlafraum, Klos und ein großer Schlafraum, in dem über 80 Betten, dreietagig, standen. In der Zelle befanden sich 34 Personen. Es verwunderte uns, daß ein Atombunker, als solcher wurde er ausgegeben, große Luftschächte hat, durch die möglicherweise verseuchte Luft gleichmäßig in alle Zellen verteilt würde, daß schwere Stahltüren mit Gucklöchern und schwere Sicherheitsschlösser in einem Bunker notwendig sein sollen. Wie schon in den vorigen Räumen wurden die Parolen an Wände und Türen geschrieben. Ein Gefangener berichtete, daß diese Räume im dritten Reich als KZ und Folterkammern für Kommunisten gebraucht wurden. In dieser Nacht konnte man im ganzen Haus bis 23 Uhr Sprechchöre und revolutionäre Lieder hören. Über den Sitzreihen befanden sich eine fünfMeter lange Kopfstützen aus Holz, mit Kunststoff überzogen, die mit Eisenaufhängungen in der Höhe verstellbar aufgehängt waren. Wenn man diese Stützen rausholte, konnte man damit ausgezeichnet an die Lüftungsschächte klopfen. Die Aufhängungen fielen dann bald ab, so daß man nur mit einem kleinen hammerähnlichen Gerät klopfen mußte. Dieser Krach war dann noch viel  stärker als Sprechchöre und Gesang und wurde deshalb mit besonderer Vorliebe eingesetz. Mit den Stützen konnte man auch ausgezeichnet die Türen verbarrikadieren. Wir schlossen so die Zellentür von innen und sagten den Polizisten, daß sie nur noch mit Rechtsanwalt hereinkämen. Kurz darauf stellten sie uns eine Figur vor das Zellenfenster, die wir nur auslachten, bis sie rot wurde, dann entfernt sich ihr „Rechtsanwalt“ wieder. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Zellen schon in den Hungerstreik getreten. Damit sollte die Solidarität mit den politischen Gefangenen gezeigt werden. Auch, daß wir von den Polizisten, die uns hier eingesperrt hielten, nichts zu essen annähmen. Der Hungerstreik wurde konsequent durchgehalten. Gedroht wurde dann damit, daß wir jetzt auch nichts zu trinken bekämen (von Grünen), während ein Zivilpolizist uns aufforderte  „solidarisch“ zu sein mit denen, die das Essen annehmen und damit bei Kräften bleiben würden. Mit unserem Vokabular wollte er uns austricksen. Um den Polizisten zu zeigen, daß wir noch wach wären und um ihnen die Nachtruhe zu rauben, wollten wir um halb zwei in der Nacht nochmal  Krach schlagen, haben aber leider verschlafen, weil wir vorher sehr müde geworden waren.

Am Abend vermuteten wir, daß wir bis nach dem Besuch von Breschnew eingesperrt bleiben sollten, unsere Schätzung der Gefangenen stieg teilweise bis 3000, blieb aber meistens bei den realistischen 1000 bis 1500. Am nächsten Morgen fanden wir einen Lageplan des Bunkers, der es uns ermöglichte, festzustellen, wo wir waren und wie wir hier herauskönnten. Wir diskutierten lange darüber, ob wir einen Ausbruchsversuch gegen die widerrechtliche Festnahme und die unmenschliche Behandlung unternehmen sollten. Wir diskutierten dann auch, eine Delegation rauszuschicken, um einen Rechtsanwalt holen zu lassen. Das scheiterte ebenso. Wenn wir entkommen sollten, so auch nur gemeinsam mit allen anderen Gefangenen und nicht isoliert.  Wir nahmen Kontakt zur Nachbarzelle auf. Das Befreiungsmanöver sollte durch zwei Türen eingeleitet werden, die sich am Hinterausgang unsere Zelle befanden. In dem Flur, den man durch das Fenster der einen Zelle einsehen konnte, befanden sich keine Polizisten. Wir hoben also die eine der hinteren Türen aus den Angeln, nachdem die vordere Tür verbarrikadiert war, und kamen in den Flur, auf dem sich vier Türen befanden. Eine ging in einen Maschinenraum, durch das Fenster sahen wir ein Mikrofon (in allen Räumen hingen Lautsprecher). Das zweite war eine schwere Stahltür ohne Griffe, die sich offensichtlich aus dem Maschinenraum öffnen ließ. Vor dieser Tür lag unter einer Eisenplatte der Motor, der diese Tür öffnen sollte. Im Motorraum befand sich eine ein Meter lange Brechstange. Über die beiden anderen Türen kamen wir in Kontakt mit unserer Nachbarzelle und über einen Flur zu einer weiteren Zelle. Wir hoben die Maschinenraumtür aus und mußten leider feststellen, daß sich über das Mikro nicht alle Raume beschallen ließen, sondern nur der Kontakt zur Zentrale hergestellt werden konnte. Wir dichteten das Mikro mit Klopapier ab. Dann öffneten wir über die Schaltung im Maschinenraum die schwere Stahltür, die den Weg in die Freiheit, über zwei weiter Türen, öffnete. Eine Delegation, wegen der Kälte in Decken gehüllt, erkundete den unbeleuchteten Gang, der vorderste mit der Brechstange in der Hand. Hinter einer Ecke kam aus dem Dunkel ein Polizist, sah die Gruppe, blieb stehen, ging drei Schritte langsam zurück und floh Hals über Kopf. Da das Manöver entdeckt war, zog sich die Delegation zurück. Wir verschlossen die Stahltüre ordentlich und verbarrikadierten die beiden Türen zum Flur und zur Nachbargruppe, die nicht schnell genug herausgekommen war, obwohl wir sie zu einer Veranstaltung zur Einheit der Marxisten-Leninisten eingeladen hatten, die um 11.30 Uhr bei uns stattfinden sollte. In großen Buchstaben war die Veranstaltung bei uns in der Zelle angekündigt. Unsere Zellentür konnten wir beim Rückzug nicht mehr richtig einhängen. Sie wurde nur angelehnt.

Kurze Zeit später kamen die Polizisten auch schon. Der erste nahm die Tür in die Hand, konnte sie kaum halten und guckte erst einmal hinter die Tür, ob er auch sicher stehe. Dann sahen die Polizisten kurz in unseren großen Schlafraum, in dem wir uns versammelt hatten, zogen sich gleich zurück und einer sagte „Ist ja halb so schlimm, Jungs.“ Die Polizisten behandelten uns von da an viel freundlicher und vorsichtiger. Das zeigt, daß man nur durch den Kampf stark werden kann. Später machten wir einen großen Fehler. Wir hatten darüber gesprochen, daß wir in den Räumen nichts zerstören wollten, um nicht mit dem Schlagwort Chaoten, Randalierer abqualifiziert zu werden. Ein Gefangener hat in einem der hinteren Sitzräume Kopflehnen abmontiert, hatte vergessen, das Guckloch zuzuhängen, wurde von Polizisten beobachtet. Als sie kamen, verzogen wir uns in den Schlafraum, jeder auf sein Bett, so daß sie ihn leicht herausholen konnten. Als wir unseren Fehler erkannt hatten, versuchten wir, alle mitzugehen. An der Ausgangstür schlugen sie uns zurück. Unter den knapp zehn Polizisten, die gekommen waren, waren nur zwei „scharf“, die anderen sagten nach kurzem, oberflächlichem suchen „Können wir nicht finden“. Wir hätten die Uneinigkeit der Polizisten ausnützen sollen. Falls so etwas nochmal passieren sollte, beschlossen wir, in einer Ecke als Block zusammenzustehen.

Sonntag Mittag kam ein Vater mit den Polizisten, um seinen Sohn herauszuholen. Wie gewöhnlich sagten wir, der gesuchte sei nicht da. (Die Polizisten hatten schon vorher nach einzelnen Personen gefragt, die prinzipiell nicht da waren. Sie wußten nicht, wer in welcher Zelle war. Der Vater wurde nervös und äußerte zu einem Polizisten: „Wenn sie ihn dahinten festhalten …“ Er meinte, die Chaoten hätten seinen Sohn gekidnappt, gefesselt und unter ein Bett gesteckt … Am Nachmittag war es für kurze Zeit ruhiger im Bunker, die Gefangenen machten Mittagspause, einen kurzen Schlaf, um dann um so frischer mit Liedern und Sprechchören weiterzumachen. Wir hatten sehr viel Zeit zur Diskussion, die Veranstaltung zur Einheit wurde durchgeführt, unterbrochen von Phasen der „Handarbeit“ in Form von Daseinsbekundung über die Lüftungsrohre.


Ab etwa 18 Uhr am Sonntagabend wurden die Dortmunder, dann die Bochumer Gefangenen herausgeholt. Uns wurde gesagt, man würde jetzt entlassen. Etwa um 20 Uhr wurden alle anderen, außer den Berlinern, aus den Zellen geholt. Unsere Personalien wurden aus einer Liste gestrichen, dann forderte man uns auf, sich in Fünfergruppen, die das gleiche Ziel hätten, zusammenzustellen. Mit vier anderen wählte ich das Ziel Hauptbahnhof. Durch ein Polizistenspalier wurden wir zu einem VW Bus geleitet, mußten einsteigen, vier Polizisten dazu. Vor dem Bunker standen Menschen, die uns teilweise mit erhobener Faust begrüßten. Der Wagen fuhr am Bahnhof vorbei. Ich fragte den Polizisten, warum wir ständig angelogen würden, wohin wir gefahren würden, was man jetzt mit uns vorhatte. Keine Antwort, dann: werdet ihr schon sehen. Der Wagen fuhr in Richtung Düsseldorf. Auf offener Strecke, mitten zwischen Feldern, sagte der Oberpolizist, wir sollten nur sagen, wenn wir aussteigen wollten. Da wir auf den Feld nicht weitergekommen wären, fuhren wir bis in das nächste Dorf zurück mit. Glücklicherweise war dort eine Bushaltestelle, der Bus kam nach 5 Minuten und fuhr uns zum Dortmunder Hauptbahnhof. Diese Fahrt dauerte 45 min, wir waren also entsprechend weit von Dortmund weggeschafft worden. Am Hauptbahnhof trennten wir uns, um nicht nochmal verhaftet zu werden. Ich war 33 Stunden grundlos gefangen.