Blick über Belfast vom Riesenrad im Botanischen Garten.
Abends im Pub, wo es so laut ist, dass man die jungen Musikern gar nicht richtig hören kann.
Titanic Belfast, darum geht es in den nächsten Bildern und Videos, eine seit zehn Jahren laufende Ausstellung über Bau und Untergang der Titanic, vor allem aber über die Werften, die wirtschaftliche Stärke, die sozialen Veränderungen. Sehr vielseitig, anschaulich, wirklich gut. Allerdings auch ein riesiger Aufwand – mit EU-Mitteln, 101 Millionen britische Pfund, sowie im Winter 2022/2023 nochmal ein Upgrade von 5 Millionen Pfund.
Das Kontrastprogramm, ein kleines, privates Museum nahe der Falls Road über den Kampf der irischen Republikaner, von Ehrenamtlichen aufgebaut und geleitet.
Und wieder zurück zu den enorm hohen Investitionen zur Förderung des Tourismus auf dem Land. Große Teile der HBO-Serie Game of Thrones wurden in Nord-Irland gedreht, im Bandit County South Armagh. Bandit County, weil hier früher die IRA das Sagen hatte, in den 1970ern, und die britische Armee nur aus dem Helikopter nach dem Rechten sah. Heute ist das alles anders. Von einem sehr großen Parkplatz an einem ländlichen Einkaufszentrum wird man mit einem Bus (alle 20 Minuten) abgeholt, damit der Besucherverkehr in die Studio-Tour reduziert wird. Eine gute Lösung.
Es ist aber eigentlich keine Studiotour wie in Babelsberg, wo man nahe an der Filmproduktion ist, sondern eine große Halle mit dem „Making of …“ und Szenenbildern. Gut gemacht und für diejenigen, die die Serie (mit Begeisterung) gesehen haben, sicherlich ein Glücksgefühl, quasi so mitten unter ihren Stars zu sein.
Wieland Giebel in Game of Thrones.
3. Oktober 2022, die Rundreise durch die Republik Irland, den Süden, beginnt
Bushmills, die älteste legale Whiskey-Destillerie der Welt. No photos please.
Giants Causeway, 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen, Weltkulturerbe seit 1986. Früher, in den 1970ern, war man hier alleine und konnte Party machen. Da wollte keiner nach Nord-Irland.
Derry, Free Derry Corner. Befreites Gebiet, a self-declared autonomous nationalist area of Derry that existed between 1969 and 1972.
The Battle of the Bogside was a large three-day riot that took place from 12 to 14 August 1969 in Derry, Northern Ireland. Thousands of Catholic/Irish nationalist residents of the Bogside district, organised under the Derry Citizens‘ Defence Association, clashed with the Royal Ulster Constabulary (RUC) and loyalists. It sparked widespread violence elsewhere in Northern Ireland, led to the deployment of British troops, and is often seen as the beginning of the thirty-year conflict known as the Troubles.
Als Blutiger Sonntag (englisch Bloody Sunday) wird ein Massaker an unbewaffneten Zivilisten am 30. Januar 1972 in Nordirland bezeichnet. An diesem Sonntag schossen Fallschirmjäger der britischen Spezialeinheit Parachute Regiments in der nordirischen Stadt Derry bei einer Demonstration für Bürgerrechte und gegen die britische Internierung von Katholiken auf mindestens 26 Demonstranten. 13 Demonstranten wurden erschossen, weitere 13 schwer verletzt. Das Ereignis führte zur Eskalation des Nordirlandkonflikts.
Der italienische Fotojournalist Fulvio Grimaldini: „Ich war in vielen Ländern, habe viele Bürgerkriege, Revolutionen und Kriege gesehen. Aber nie zuvor habe ich einen derartig kaltblütig organisierten, disziplinierten geplanten Mord gesehen. Ich sah einen jungen Mann, der verwundet warund eine Wand entlang kroch. Er schrie:“ Nicht schießen! Nicht schießen!“ Ein Fallschirmjäger ging auf ihn zu und erschoss ihn aus einem Meter Entfernung. Ich sah einen Jungen, etwa 15 Jahre alt, der stand an einer Mauer und versuchte, seine Freundin zu schützen. Mit der Hand schwenkte er ein weißes Taschentuch, die andere hielt er erhoben. Sie versuchten, den Platz zu verlassen. Ein Fallschirmjäger lief auf ihn zu und schoss ihm in den Magen, dem Mädchen in den Arm.“
Das Gedenken an die Toten, an die durch britische Fallschrimjäger ermordete Iren, wird durch das Ehrenmal und die vielen Murals aufrecht erhalten.
Galway, extremer Tourismus, aber dort kann man auch gut studieren.
Für eine Nacht nach Doolin (rechts), dem Dorf mit nur wenigen Häusern und Pubs, in denen viel musiziert wird, wo Festivals irischer traditioneller Musik stattfinden. So war es früher. Heute stehen da überall Neubausiedlungen, alle irgendwie ähnlich, aber mit Blick auf den Atlantik. Musiziert wird auch, aber wohl nur noch komerziell. Ganz gut. Früher kamen die Bauern und jungen Leute einfach so zum musizieren zusammen.
Früher, also ab 1850, wurden heiratswillige Damen auf Rinder- und Pferdeauktionen an den Mann brachte. Dann entstand in Lisdoonvarna das Match Making Festival, ein Heiratsmarkt, der sich zum größten Heiratsmarkt der Welt mit zuletzt 60.000 Besuchern (in vier Wochen) entwickelte. Das Matchmaking-Festival ist das Gegenstück zum Internet-Dating.
Auf dem kurzen Weg von Doolin zu den Cliffs of Moher. Es ist stürmisch. Komische Wolken da hinten.
30 Busse auf dem Parkplatz, hunderte PKW. Der Eintritt zu diesem Naturdenkmal ist frei. Aber die Parkplatzgebühren sind saftig, pro Erwachsener 8 Euro. Man kann nur dort parken. Eine gute Lösung.
Noch stehe ich. Von einem Moment auf den anderen zieht ein Sturm auf und Regen peitscht, dass es nicht möglich ist zu stehen. Ich werfe mich hin, bin in wenigen Minuten bis auf den Körper durchnässt. Das hatte ich noch nie erlebt. Es war wie in einem Katastrophenfilm. Im Auto eine Stunde die Heizung voll aufdrehen, um einigermaßen zu trocknen und warm zu werden.